Gedenkjahr 2014 — und niemand fühlt sich zuständig
Ob Mauerfall, Erster oder Zweiter Weltkrieg — die Regierung schweigt sich über die Feierlichkeiten aus.
Berlin. 2014 ist ein Super-Gedenkjahr: Vor 100 Jahren brach der Erste Weltkrieg aus, vor 75 Jahren der Zweite, dazu noch der Mauerfall vor 25 Jahren.
Es wird eine Fülle von Veranstaltungen geben. Aber weitgehend unkoordiniert und dezentral. Nichts wirklich Großes.
Denn wegen der langen Koalitionsverhandlungen ist die Bundesregierung bisher nicht so recht aktiv geworden. Die Kabinettsklausur nächste Woche auf Schloss Meseberg soll auch dieses Problem richten. Zentrale Frage ist: Wer fühlt sich eigentlich zuständig?
Im Blick hat Angela Merkel (CDU) das Thema. Die Kanzlerin nannte es in ihrer Neujahrsansprache, und im Koalitionsvertrag steht, dass man die Jubiläen „angemessen begehen“ werde. Dafür wird es langsam Zeit.
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) kritisierte bereits das fehlende Engagement des Bundes — wohl auch, um Geld für die von der Stadt geplanten Veranstaltungen zum Mauerfall zu bekommen.
Noch schwieriger als der 9. November ist das Gedenken an den Ersten Weltkrieg, der im Sommer 1914 begann. Im Kulturstaatsministerium hieß es, man habe für eine umfassende Koordinierung weder Personal noch Mittel.