Grüne: Joschka Fischer kein Kanzlerkandidat
Berlin (dpa) - Grünen-Chefin Claudia Roth hält den früheren Bundesaußenminister Joschka Fischer nicht für einen vorstellbaren Kanzlerkandidaten ihrer Partei bei der Bundestagswahl 2013. „Er ist zurückgetreten aus der ersten Reihe“, sagte Roth am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“.
Allein deshalb stelle sich die Frage nach einer Kanzlerkandidatur des 63-jährigen Fischer nicht. „Das ist eine rein virtuelle Debatte“, meinte Roth.
Die Grünen werden in Umfragen immer stärker. Ein im Auftrag der „Bild am Sonntag“ vom Meinungsforschungsinstitut Emnid ermittelter Sonntagstrend ergab eine Mehrheit für einen von den Grünen gestellten Bundeskanzler. Der Wahlumfrage zufolge stehen die Grünen mit 24 Prozent um einen Prozentpunkt besser da als die SPD. Bei einem solchen Ergebnis könnten die Grünen den Kanzler stellen. Für das Amt wird auch Fischer gehandelt, der sich vor Jahren aus der Bundespolitik verabschiedet hat.
Wichtiger als Personalfragen aber sei ein Erfolg der Grünen bei den anstehenden Landtagswahlen, erklärte Roth. „Wir wollen in Bremen ein Superergebnis, wir wollen in Mecklenburg-Vorpommern in den Landtag einziehen - da sind wir nämlich noch gar nicht drin“, sagte die Parteichefin. Große Chancen auf eine Regierung unter grüner Führung sieht sie in Berlin, wo Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus am 22. September Klaus Wowereit (SPD) als Regierenden Bürgermeister ablösen könnte.