Grünen-Kandidatin Göring-Eckardt will um bürgerliche Mitte kämpfen
Berlin (dpa) - Nach ihrer Wahl zur Spitzenkandidatin der Grünen an der Seite des Parteilinken Jürgen Trittin will Katrin Göring-Eckardt um die bürgerliche Mitte kämpfen.
In den ARD-„Tagesthemen“ sagte die Bundestagsvizepräsidentin: „Wir wollen die bürgerliche Mitte, wenn man sie so nennen will, niemand anderem überlassen.“ Für die Bundestagswahl im nächsten Jahr gab sie Rot-Grün als Ziel aus. Mit der SPD hätten die Grünen an vielen Stellen Berührungspunkte und Übereinstimmungen. Die Frage, ob sie jetzt auch für den Parteivorsitz der Grünen kandidieren wolle, verneinte sie.
Grünen-Fraktionschefin Renate Künast, die es bei der Urwahl mit 38,6 Prozent der Stimmen nur auf den dritten Platz gebracht hatte, sicherte den beiden Spitzenkandidaten Rückendeckung zu. „Die Partei hat mit hoher Beteiligung in der Urwahl über unsere Aufstellung für den Wahlkampf entschieden“, sagte sie dem „Tagesspiegel am Sonntag“. Trittin und Göring-Eckardt hätten jetzt das starke Votum der Partei im Rücken, „und wir alle gemeinsam haben den Auftrag, im Wahlkampf die Regierung Merkel abzulösen.“
Trittin hatte 71,9 Prozent erzielt, Göring-Eckardt 47,3 Prozent. Parteichefin Claudia Roth belegte mit 26,2 Prozent nur den vierten Platz.
Göring-Eckardt sagte der „Bild am Sonntag“, sie unterstütze Claudia Roth bei der Kandidatur um den Parteivorsitz. „Ich wünsche mir, dass Claudia Roth ein gutes Ergebnis beim Parteitag bekommt.“
Die aus Thüringen stammende Politikerin glaubt, dass ihre Spitzenkandidatur das grüne Wahlergebnis in Ostdeutschland verbessern kann. „Als Ostdeutsche weiß ich, dass sich viele Menschen dort gerne mit Ostdeutschen identifizieren. Meine Wahl zur Spitzenkandidatin wird den Grünen beim Wahlergebnis im Osten helfen“, sagte Göring-Eckhardt.