Jeder fünfte Bundesbürger würde die Piraten wählen
Berlin (dpa) - Der Erfolg der Piratenpartei bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin gibt ihr auch bundesweit Rückenwind. Im ZDF-Politbarometer kann sich jetzt fast jeder Fünfte vorstellen, die Piraten zu wählen.
Allerdings würde es bei der Sonntagsfrage nicht für einen Einzug in den Bundestag reichen, da es hier um langfristige Wahlüberzeugungen geht. Die angeschlagene FDP verharrt weiter im Umfragetief und käme auch nicht mehr ins Parlament. Die Grünen verlieren an Zustimmung. Die Werte für Union, SPD und Linke bleiben stabil.
Wäre am nächsten Sonntag Bundestagswahl, kämen CDU/CSU unverändert auf 34 Prozent. Auch bei der SPD gibt es mit 30 Prozent keine Bewegung. Die FDP würde es mit 4 Prozent, wie schon beim letzten Politbarometer, nicht in den Bundestag schaffen. Sie läge damit auf Augenhöhe mit der Piratenpartei, die ebenfalls auf 4 Prozent käme. Die Grünen verlieren an Zustimmung und landen bei der Sonntagsfrage bei 18 Prozent (minus 2 Punkte). Die Linke verharrt bei 6 Prozent.
Nach der Berliner Abgeordnetenhauswahl, bei der die Piraten mit 8,9 Prozent erstmals in ein Landesparlament einzogen, können sich jetzt bundesweit 19 Prozent der Befragten vorstellen, diese Partei zu wählen. Darunter sind besonders viele Anhänger der Linken (32 Prozent) und der Grünen (18 Prozent).
Die FDP steckt nicht nur weiter im Umfragtief, zusätzlich hat sich auch die Bewertung für den neuen Vorsitzenden Philipp Rösler stark verschlechtert. Bei der Frage, was die Bürger von den zehn wichtigsten Politikern in Deutschland halten, liegt Rösler mit einem Wert von minus 1,2 (vorher minus 0,7) auf dem vorletzten Platz der Top Ten vor Guido Westerwelle.