Kanzlerin Merkel führt Nordost-CDU in den Wahlkampf
Grimmen (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel führt die Nordost-CDU in den Bundestagswahlkampf. Mit 100-prozentiger Zustimmung wurde die CDU-Bundesvorsitzende am Samstag auf Listenplatz 1 für die Bundestagswahl am 22. September gewählt.
Sie erhielt bei der Landesvertreterversammlung in Grimmen (Vorpommern-Rügen) alle 113 abgegebenen Stimmen. Boxtrainer-Legende Ulli Wegner überreichte Merkel einen goldenen Boxhandschuh als Symbol für Stärke im Wahlkampf.
Vor ihrer Wahl hatte Merkel die Christdemokraten an der Ostseeküste auf einen Wahlkampf nahe an den Problemen der Menschen eingeschworen. „Wir müssen die Probleme, so wie sie da sind, nehmen und für jeden einen Vorschlag haben“, sagte die CDU-Politikerin. „Jetzt ist die große Aufgabe, dass wir nicht übermütig werden und dass wir nicht Neiddiskussionen führen. Das tun die Sozialdemokraten.“
Merkel warnte vor Steuererhöhungen. „Wer Kleinunternehmen dauernd zur Kasse bittet, wird erleben, dass Unternehmen außer Landes gehen.“ Das werde es mit den Christdemokraten nicht geben. Merkel plädierte für einen tariflichen Mindestlohn, warnte aber vor überzogenen Forderungen. Löhne dürften nicht von der Wertschöpfung entkoppelt werden. Schon jetzt würden 90 Prozent des Wachstums außerhalb von Europa generiert.
Auf den nachfolgenden Listenplätzen wurden erwartungsgemäß die bereits nominierten Direktkandidaten Eckhardt Rehberg, Matthias Lietz, Dietrich Monstadt, Karin Strenz und Peter Stein gewählt.
CDU-Landesvorsitzender Lorenz Caffier gab für die Christdemokraten, die bei der Landtagswahl 2011 mit deutlichem Abstand hinter der SPD landeten, das Ziel vor: „Wir wollen die stärkste Partei in Mecklenburg-Vorpommern werden.“ Kanzlerin Merkel hat seit 1990 ihren Wahlkreis an der Küste.