Keine Menschen zweiter Klasse

Seit 1993 bekommen Asylbewerber wenig Geld zum Leben — zu wenig. Menschenunwürdig ist vor allem, dass ihnen nur 40 Euro zu ihrer freien Verfügung zustehen — ein Betrag den heute jeder Teenager monatlich als Taschengeld bekommt.

Ein selbstbestimmtes Leben ist so nicht möglich. Die Regierung hat daran 20 Jahre nichts geändert, weil die Lobby der Flüchtlinge nicht groß ist. Doch sie haben die Verfassung auf ihrer Seite.

Das Grundgesetz garantiert die Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums, entschieden die Verfassungsrichter in Karlsruhe gestern. Ein Recht darauf haben alle Menschen — auch Asylbewerber. Denn sie sind keine Menschen zweiter Klasse.