Kritik aus Prinzip
Prognosen sind bekanntlich riskant, weil sie die Zukunft betreffen. Und es wird nicht besser, wenn man einfach widersprüchliche abgibt, wie die deutsche Wirtschaftsforscher-Elite in ihrem aktuellen Frühjahrsgutachten.
Die Wahrheit ist: Auch der ökonomische Sachverstand stochert im Nebel, wenn es um mögliche Auswirkungen einer flächendeckenden Lohnuntergrenze geht. Was die Experten übrigens auch selbst einräumen. Schon deshalb wäre es besser gewesen, sich mit markigen Zahlen zurückzuhalten.
Den Ökonomen ist allerdings zuzustimmen, wenn sie die Regierung mahnen, die künftigen Anpassungen des Mindestlohns immer auch unter dem Aspekt der Beschäftigungswirkung zu sehen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten könnte das auch eine Absenkung der Lohnuntergrenze bedeuten, was dann ebenfalls frei von ideologischen Scheuklappen zu diskutieren wäre.