Kubicki will nach einem Wahlsieg kein Ministeramt
Berlin (dpa) - Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki will bei einem Wechsel in den Bundestag in der zweiten Reihe bleiben. Bei einer Neuauflage der schwarz-gelben Koalition wird er keinen Ministerposten beanspruchen.
Das sagte der 61-Jährige in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Auch auf das Amt des Fraktionsvorsitzenden habe er keine Ambitionen. Kubicki bewirbt sich bei der Bundestagswahl am 22. September nach mehr als zehn Jahren Pause wieder um ein Mandat.
Auf die Frage nach einem Ministerposten sagte das FDP-Präsidiumsmitglied: „Deutschland geht es dankenswerterweise nicht so schlecht, dass es meiner bedarf, um im Kabinett für Ordnung zu sorgen.“ Für den Posten des Bundestag-Fraktionschefs sei die zeitliche Belastung zu groß.
Auch bei einer Rückkehr in den Bundestag wolle er in seinem Beruf als Rechtsanwalt weiterarbeiten, fügte Kubicki hinzu. „Ich weiß, was ich davon habe, gelegentlich noch mal im normalen Leben anzukommen und nicht während der Sommerpause Schnupperkurse machen zu müssen, wie die Berufswelt so aussieht.“ Kubicki saß zwischen 1990 und 1992 sowie 2002 schon einmal im Bundestag.
Der 61-Jährige äußerte sich überzeugt, dass Schwarz-Gelb im Bund an der Regierung bleibt. Für seine eigene Partei sagte er ein Ergebnis zwischen 8 und 9 Prozent voraus, für den Koalitionspartner CDU/CSU zwischen 39 und 41 Prozent. Auf die Frage nach den Ministerposten für seine Partei antwortete er: „Ich bin nicht der liebe Gott. Aber ich kann sagen, dass Guido Westerwelle Außenminister bleiben wird.“