Linke protestiert gegen NPD-Demo vor ihrer Haustür
Berlin (dpa) - Mehrere hundert Demonstranten aus der linken Szene haben am Freitagabend in Berlin in der Nähe der Parteizentrale der Linken gegen einen Aufmarsch der rechtsextremen NPD protestiert.
Die Polizei verhinderte durch eine weiträumige Absperrung des Kundgebungsortes der NPD ein Aufeinandertreffen beider Gruppen. Die rund 30 Rechtsextremisten, darunter der Bundesvorsitzende Udo Voigt, hatten sich vor dem Verlagsgebäude der marxistisch orientierten Tageszeitung „Junge Welt“ postiert.
Die NPD wollte mit ihrer Kundgebung unter dem Motto „Arbeiter wehrt euch - damals wie heute“ den 58. Jahrestag des Arbeiteraufstandes in der DDR vom 17. Juni 1953 für ihre Zwecke instrumentalisieren. Der Landesvorsitzende der Berliner Linkspartei, Klaus Lederer, hatte den NPD-Aufmarsch in der Nähe des Karl- Liebknecht-Hauses im Vorfeld als gezielte Provokation verurteilt.
Einige der NPD-Anhänger versuchten, in das Verlagsgebäude der „Jungen Welt“ einzudringen, was die Polizei verhinderte. Einige linke Gegendemonstranten oder Verlags-Mitarbeiter waren auf das Dach des Gebäudes geklettert und bewarfen die Rechtsextremisten mit Wasserbomben. Drei der Gegendemonstranten wurden vorläufig festgenommen, weil sie den Aufzug der NPD stören wollten.