Merkel beeindruckt von Mehrgenerationenhaus
Langenfeld/Bad Kreuznach (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht in Mehrgenerationenhäusern einen wichtigen Beitrag, um den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken.
„Wir werden immer mehr Ältere und immer weniger Kinder haben. Wir müssen daher Wege finden, das unser Leben trotzdem gut gestaltet werden kann“, sagte Merkel am Montag bei einem Besuch des Projekts „Dorflinde“ im mittelfränkischen Langenfeld. Mehrgenerationenhäuser könnten hierzu beitragen.
Anschließend schaute sich die Kanzlerin ein ähnliches Projekt im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach an. Dieses sei ein Beispiel, „wo Menschen sagen, wir wollen Verantwortung füreinander übernehmen“, betonte Merkel. Dabei gehe es nicht nur um materiellen Wohlstand. Eine Bewohnerin des Genossenschaftsprojekts „WohnArt“, Brigitte Rieper (67), sagte: „Wir sind wie eine große Familie. Wenn der Schuh drückt, hilft der Nachbar. Wenn ich krank werde, kaufen andere für mich ein.“
In Langenfeld hob Merkel „das hohe Maß an ehrenamtlicher Arbeit“ hervor. Das Projekt zeige, dass auch in einer Gemeinde mit 1000 Einwohnern der Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Generationen garantiert werden könne. Gut finde sie, dass sich unter anderem Schüler in dem Mehrgenerationenhaus engagierten, zu dessen Angeboten ein Tagescafé, eine Bücherei, ein Veranstaltungsraum, ein Babysitterdienst, Nachhilfeunterricht sowie ein Fahrdienst für Ältere und Behinderte gehören.
In Bad Kreuznach besichtigte die Kanzlerin zwei Wohnungen und einen Gemeinschaftsraum des Genossenschaftsprojekts in einem ehemaligen Wohngebiet für US-Soldaten und deren Familien. Dort waren für rund 4 Millionen Euro 21 barrierefreie Wohnungen für 32 Menschen entstanden. Allerdings wird hier erst in der Zukunft der Einzug junger Familien erwartet, da es bislang Probleme gab, wenn Banken von ihnen Genossenschaftsanteile als Sicherheit für eine Kreditfinanzierung akzeptieren sollten. Merkel sagte, sie nehme diese Erkenntnis für künftige Gesetzgebungsverfahren mit nach Berlin. „Denn wir wollen ja die Generationen auch mischen.“
Merkels Stippvisiten in den Mehrgenerationenhäusern standen unter dem Motto „Zusammenhalt im demografischen Wandel“. Die Kanzlerin wollte sie als Dankeschön an ehrenamtlich tätige Menschen verstanden wissen.