Feinstaub Minister schließt Diesel-Fahrverbot für Handwerker in NRW aus

Politisches Frühstück in der Handwerkskammer Düsseldorf: NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) nimmt zur Diskussion über Fahrverbote in den Innenstädten Stellung.

Die Abgase von Dieselmotoren verunreinigen stark die Luft in den Innenstädten.

Foto: Patrick Pleul

Düsseldorf. In der Diskussion um Fahrverbote für Dieselautos in den Innenstädten schließt NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) aus, dass davon auch der Lieferverkehr betroffen sein könnte. „Für berufsbedingte Fahrten muss es Ausnahmen geben“, sagte Duin am Mittwoch beim Politischen Frühstück in der Handwerkskammer Düsseldorf.

„Die Autoindustrie hat an dieser Stelle versagt. Es kann nicht sein, dass die Handwerksbetriebe das ausbaden müssen“, so Duin. In diesem Punkt gebe es zwischen ihm und NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) keinen Streit. Andreas Ehlert, Präsident des Handwerks in NRW, begrüßte Duins Haltung. „Es kann nicht sein, dass wir für den Pfusch der Industrie büßen müssen“, sagte Ehlert. „Offenbar sind die Autobauer nicht in der Lage, saubere Autos anzubieten. Dafür dürfen die Handwerksbetriebe nicht bestraft werden.“

Im Kampf gegen die starke Luftverschmutzung in Stuttgart hatte die Landesregierung in Baden-Württemberg am Dienstag angekündigt, dass ab 2018 Fahrverbote für viele Dieselautos gelten. Fahrzeuge, die nicht die Abgasnorm Euro 6 erfüllen, dürfen bei Feinstaubalarm (2017 schon an 30 Tagen) auf belasteten Straßen in Stuttgart nicht mehr fahren.

Auch die Luft an Rhein und Ruhr ist zu stark belastet. Die Grenzwerte für Stickoxide werden in zahlreichen NRW-Städten seit Jahren nicht eingehalten. Dieselautos gelten als Hauptverursacher der Luftverschmutzung. (re)