Nato-Außenminister reden über Afghanistan
Brüssel (dpa) - Die Außenminister der 28 Nato-Staaten beraten heute in Brüssel über das künftige Engagement des Bündnisses in Afghanistan. Die Minister wollen den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai geschlossen auffordern, bis zur Jahreswende ein Sicherheitsabkommen mit den USA zu unterzeichnen.
Sollte Karsai das Abkommen ablehnen, sollen alle internationalen Soldaten bis Ende 2014 abgezogen werden. Der amtierende Bundesaußenminister Guido Westerwelle drängte Karsai zur Unterzeichnung des Abkommens. „Die Sicherheitsabkommen mit den USA und dann mit anderen Partnern, auch mit uns, müssen jetzt zügig umgesetzt werden“, sagte Westerwelle „Spiegel Online“ kurz vor dem Treffen der Nato-Außenminister.
Westerwelle drohte Karsai, ohne die schnelle Unterzeichnung des US-Abkommens sei es für Deutschland und die Nato nicht möglich, „die Zeit post 2014 vernünftig planen zu können“. Damit deutete der Minister an, dass es ohne eine Einigung keine deutsche Mission in Afghanistan geben wird.
Sollte es keine afghanischen Zusicherungen zum rechtlichen Status der US-Soldaten in Afghanistan geben, könnten auch die Truppen anderer Nato-Länder nicht wie beabsichtigt ins Land geschickt werden. Sie sollten nach bisherigen Plänen nach dem Auslaufen des Kampfeinsatzes Ende 2014 die afghanischen Sicherheitskräfte ausbilden.