Offensichtliche Fehler übersehen

Düsseldorf. Rechtswidrig ist die neue Gesundheitskarte wohl nicht. Aber sie hat ein massives Akzeptanzproblem. Viele Ärzte wollen sie nicht, weil sie die Abläufe in den Praxen weiter verkompliziert.

Ein Kommentar von Vera Zischke

Ein Kommentar von Vera Zischke

Foto: Schinkel, Uwe (schin)

Viele Versicherte fürchten, dass sensible Krankheitsdaten in falsche Hände geraten.

All diese Bedenken haben dazu geführt, dass das Projekt „e-Card“ immer weiter abgespeckt wurde. Statt eine elektronische Patientenakte zu sein, ist sie nicht viel besser als die alte Krankenkassenkarte — nur mit Foto und größerem Chip.

Der jüngste Ärger um die Fotos ist nur ein weiterer berechtigter Versuch, die Unzulänglichkeiten des Projekts aufzuzeigen. Wer sich in ein solches Abenteuer stürzt und die „e-Card“ sogar gesetzlich vorschreibt, wie es das Bundesgesundheitsministerium getan hat, darf derart offensichtliche Mängel nicht übersehen.

Die Überprüfung der Fotos jetzt auf die Ärzte zu übertragen, erweist dem Ganzen einen Bärendienst. Eine Gesichtskontrolle an der Praxistheke wird die Ablehnung auf beiden Seiten nur noch mehr verschärfen.