Pizza, Pommes, Pfannkuchen

Das Schulessen in Deutschland lässt laut einer Studie zu wünschen übrig.

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Nach ihren Lieblingsgerichten gefragt, antworteten Jungen wie Mädchen Nudeln, Pizza, Pfannkuchen und Pommes. Wen wundert‘s. Bei dem, was gar nicht gemocht wird, wurde am häufigsten Spinat genannt, gefolgt von Suppen und Fisch. Meist ist aber das, was dem Nachwuchs gut schmeckt, nicht unbedingt gesund.

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Rund sechs Millionen Kinder essen täglich in der Schule oder in der Kita. Doch die Qualität der Speisen lässt oft zu Wünschen übrig, wie aus einer am Dienstag von Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) auf dem „Bundeskongress Schulverpflegung“ vorgestellten Studie hervorgeht.

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Für die Studie wurden bundesweit 760 Speisepläne von Hamburger Experten ausgewertet und 1500 Schulleitungen befragt. Jeder zweite Speiseeplan entsprach nicht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Danach enthält die Schulverpflegung zu wenig Gemüse und deutlich zu viel Fleisch.

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Und: Die Vielfalt der Speisen ist nicht ausreichend. Nur in 16 Prozent der Grundschulen und 27 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es mehr als zwei Menüs. Minister Schmidt will nun verbindliche Qualitätsstandards und einen „Ernährungs-TÜV“ einführen, der präzise Vorgaben für das Schulessen macht und deren Einhaltung kontrolliert.

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Nicht alle. 12 000 Schüler wurden interviewt. Ergebnis: Immerhin 53,5 Prozent der Grundschüler finden das Schulessen sehr gut und gut, auf den weiterführenden Schulen liegt die Zufriedenheit bei 45,9 Prozent. Tendenziell beurteilen Jungen das Essen schlechter als Mädchen.

Die Pausenzeiten sind laut Studie in den meisten Schulen zu kurz. Nur in 39 Prozent dauert die Mittagspause 46 Minuten und mehr, wie es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt. Gleichwohl haben die Kinder einen anderen Eindruck: Die Länge der Essenspause wird von 59,6 Prozent als gut bis sehr gut bewertet. 10,8 Prozent bezeichnen sie als schlecht bis sehr schlecht.

Das schwankt je nach Bundesland zwischen 1,50 Euro und 3,27 Euro für die Grundschulen und 1,50 Euro und 3,68 Euro für die weiterführenden Schulen. Für eine Mahlzeit nach DGE- Standards — viel Gemüse, Kartoffeln, Getreideprodukte — müssen jedoch mindestens drei Euro veranschlagt werden. Die DGE kritisiert, dass zu sehr auf den Preis und nicht auf die Qualität geachtet wird. Dafür spricht, dass in der Regel keine Ernährungsexperten fürs Essen in den Schulen verantwortlich sind. In 64 Prozent kümmert sich die Schulleitung darum, in knapp 20 Prozent die Lehrer. Einen Verpflegungsausschuss, wie ihn die DGE empfiehlt, gibt es nur in sieben Prozent der Schulen.

Die Essgewohnheiten für das ganze Leben werden in jungen Jahren gelegt, dem Mittagessen in der Schule kommt also eine besondere Bedeutung zu. Zu viel Fett und Zucker machen die Kinder aber immer dicker. Schon 15 Prozent aller Drei- bis 17-Jährigen sind übergewichtig. Und die überflüssigen Pfunde bekommt man als Erwachsener oft schlecht wieder weg.

Das Spektrum der Wünsche ist vielfältig — es reicht von persönlichen Essenswünschen über Anmerkungen zur Sauberkeit der Mensa bis hin zur Raumgestaltung. Die meisten möchten jedoch einen besseren Geschmack und ein besseres Aussehen des Essens sowie mehr Abwechslung im Speiseplan.