Seit heute gilt Lkw-Maut auf Bundesstraßen
1135 Kilometer machen den Anfang. Städte und Umweltverbände fordern die Ausweitung auf alle Strecken.
Berlin. Für Spediteure wird es teuer: Die Maut für schwere Lkw gilt künftig nicht nur auf Autobahnen, sondern auch auf größeren Bundesstraßen. Gut sieben Jahre nach ihrer Einführung wird die Lkw-Maut ab Mittwoch auf 1135 Kilometern des knapp 40 000 Kilometer langen Bundesstraßen-Netzes erhoben.
Gebührenpflichtig sind seit Mitternacht bestimmte Bundesstraßen-Abschnitte mit vier Fahrspuren, die an Autobahnen angebunden sind. Doch die Ausdehnung geht Verkehrs- und Umweltverbänden nicht weit genug.
Der Naturschutzbund nannte die Ausweitung halbherzig. Lastwagen verursachten Luftschadstoffe und Lärm und sollten mehr an den Kosten für Umwelt und Gesundheit beteiligt werden. Auch der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland fordert eine Weiterentwicklung.
Die Lkw-Maut müsse schrittweise von durchschnittlich 17 auf 45 Cent pro Kilometer angehoben werden und auf allen Straßen gelten. Zudem sollten nicht nur Laster ab zwölf Tonnen, sondern schon ab 3,5 Tonnen Gesamtgewicht einbezogen werden.
Auch der Städte- und Gemeindebund will mittelfristig eine Lkw-Maut auf allen Straßen. Die Kommunen, die ein Straßennetz von 460 000 Kilometern haben, sollten an den Einnahmen beteiligt werden. Derzeit fließt das Geld nur in den Bundesetat.
Die Speditionsbranche geht davon aus, dass Zusatzkosten auf den Warenpreis aufgeschlagen werden. „Am Ende zahlt’s der Verbraucher“, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Spedition und Logistik Baden-Württemberg, Andrea Marongiu. Die Firmen mit ohnehin geringen Margen müssten die Kosten an ihre Kunden in Handel und Industrie weitergeben. Red