SPD will 30-Stunden-Woche für junge Eltern
Berlin (dpa) - Die SPD will mit einer staatlich bezuschussten 30-Stunden-Woche für junge Väter und Mütter die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärken.
„Einerseits gibt es viele Frauen, die stärker aus ihrem Beruf rausgehen müssen, als sie es wollen. Und wir haben auf der anderen Seite Männer, die gerne mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen würden“, sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die FDP wies den Vorstoß zurück.
Die Lösung könne in Kooperation mit den Arbeitgebern eine auf zwei bis drei Jahre befristete Arbeitszeitreduzierung sein, sagte Nahles. Der Staat könne einen Teil der Einbußen auffangen. Die Idee solle Teil des SPD-Wahlprogramms 2013 werden. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück unterstützt die Idee eines solchen Arbeitszeitmodells.
Damit will die SPD für Bürger zwischen 25 und 40 Jahren neue Anreize schaffen. „Das wäre ein Angebot nach der Elternzeit, damit Familien für zwei, drei Jahre mehr Zeit für ihre Kinder durch eine Reduzierung der Arbeitszeit hätten. Wir wollen diese Rush Hour des Lebens zwischen 25 und 40 Jahren entzerren“, sagte Nahles. „Das hilft vielleicht auch, einen Karriereknick für Frauen zu vermeiden, die zu lange raus sind aus dem Berufsleben.“ Es sei sehr traurig, dass Deutschland seit Jahren Schlusslicht bei Familien und Kindern sei, sagte die SPD-Generalsekretärin.
FDP-Generalsekretär Patrick Döring sagte dem Berliner „Tagesspiegel“ über Nahles' Vorschlag: „Die SPD verliert bei ihrer Jagd nach Stimmen mit der Spendierhose endgültig die Bodenhaftung. Eine 30-Stunden-Woche für einen großen Teil der Bevölkerung könne und wolle sich Deutschland nicht leisten.