Unmut in SPD über Steinbrück-Debatte
Mehrere Landesvorsitzende warnen vor einer zur frühen Festlegung.
Berlin. In der SPD wächst der Unmut über die Auftritte des ehemaligen Bundesfinanzministers Peer Steinbrück — die Partei lehnt eine vorschnelle Entscheidung in der Kanzlerkandidatenfrage ab. Der Berliner SPD-Chef Michael Müller sagte mit Blick auf die Auftritte Steinbrücks mit Altkanzler Helmut Schmidt (SPD): „In den Parteigremien erlebe ich Skepsis gegenüber dem Vorgehen von Peer Steinbrück.“
Müller warnte davor, die SPD-Basis bei der Entscheidung zu übergehen: „Wenn der Eindruck entsteht, dass an allen Gremien der SPD vorbei Fakten geschaffen werden sollen, dann kann das sehr schnell zum Bumerang werden.“ Niedersachsens SPD-Chef Olaf Lies: „Der Kanzlerkandidat der SPD wird nicht in einer Talkshow bestimmt, sondern durch die Partei.“ Sein thüringischer Kollege Christoph Matschie meinte: „Wir sind aber gut beraten, uns nicht zu früh festzulegen.“
Altkanzler Schmidt (92) hatte sich öffentlich für Steinbrück (64) als den richtigen Kandidaten starkgemacht und damit die Debatte weiter befeuert.