Wahlkampfabschluss in Mecklenburg-Vorpommern
Schwerin (dpa) - Wahlkampfendspurt in Mecklenburg-Vorpommern: Angesichts starker Umfragewerte für die AfD versuchen SPD, Linke und CDU noch einmal mit Politikprominenz Wähler zu mobilisieren.
Umfragen zufolge könnte die AfD bei der Landtagswahl am Sonntag die CDU von Kanzlerin Angela Merkel überrunden und zweite Kraft nach der SPD werden. In einer aktuellen Insa-Umfrage kommt die AfD auf 23, die CDU nur auf 20 Prozent. Die SPD von Ministerpräsident Erwin Sellering liegt demnach mit 28 Prozent vorn.
Bei einer Open-Air-Veranstaltung der SPD in Rostock-Warnemünde werden heute neben dem Ministerpräsidenten auch Parteichef Sigmar Gabriel und Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig erwartet. Die Linke holt sich Unterstützung vom früheren Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, Gregor Gysi. Die CDU hat für ihren Abschluss am Samstag nach Bad Doberan eingeladen. Dann wird auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet.
Laut Umfrage kommt die Linke in Mecklenburg-Vorpommern auf 15 Prozent. Die Grünen müssen mit sechs Prozent um ihren Verbleib im Landtag bangen. FDP und NPD würden an der Fünf-Prozent-Sperrklausel scheitern.
Der Vize-Bundesvorsitzende der AfD, Alexander Gauland, hält in Mecklenburg-Vorpommern 30 Prozent der Stimmen für seine Partei für möglich. Er sei sicher, dass die AfD im Nordosten das beste Ergebnis bei einer Landtagswahl in Deutschland bisher einfahren werde, sagte Gauland bei der Wahlkampfabschluss-Kundgebung der Partei in Schwerin.
Gauland unterstrich vor knapp 200 Zuhörern die Bedeutung der Wahl am Sonntag und der zum Berliner Abgeordnetenhaus in zwei Wochen für die Bundestagswahl 2017. Es gehe der AfD darum, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) abzuwählen, sagte er. Gauland nannte Merkel erneut „Kanzlerin-Diktatorin“. Sie habe quasi im Alleingang vor einem Jahr die Grenzen geöffnet und isoliere mit ihrer Politik Deutschland.
Mit Blick auf die zerstrittene AfD in Baden-Württemberg mahnte Gauland seine Partei zur Einheit. Eine gespaltene Fraktion sei ein Zeichen von Schwäche, sagte er. Erwartungen der Wähler könnten so nicht erfüllt werden.