Wulffs Hauskredit in der Schusslinie
Das Darlehen soll doch von Unternehmer Geerkens stammen.
Berlin. Nicht nur der Bundespräsident selbst wäre vermutlich froh gewesen, wenn sich diese Geschichte um ein privates Darlehen zur Finanzierung des Eigenheims in Großburgwedel allmählich verflüchtigt hätte. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wäre erleichtert.
Aber keine 24 Stunden später war es vorbei mit dem vorweihnachtlichen Frieden — und ganz überraschend war es nun auch wieder nicht, dass der „Spiegel“ noch etwas im Köcher hatte.
Zu Erinnerung: In erster Linie ist nicht das Darlehen als solches umstritten, sondern die Tatsache, dass Wulff Geschäftsbeziehungen zu dem Unternehmer Egon Geerkens verneint hatte. Das Darlehen erwähnte er als Ministerpräsident vor dem niedersächsischen Landtag nicht, als er dort 2010 nach seinen Geschäftsbeziehungen zu Geerkens gefragt wurde — weil der Kredit von Frau Geerkens, und nicht von dem befreundeten Geschäftsmann selbst gestammt habe. Nun berichtet der „Spiegel“, dass der umstrittene Kredit möglicherweise doch von Wulffs Unternehmerfreund direkt kam.
Welche Folgen könnte dieser Bericht haben? Wulffs umstrittene Erklärung im Landtag 2010 würde noch ein bisschen unglaubwürdiger. Und die Wiederholung dieser Version unter massivem Druck am Donnerstag noch etwas unverständlicher. Christian Wulff hat an diesem Wochenende mehrere Termine. Niemand weiß, ob er sich noch einmal persönlich zu dem Kredit für das Haus in Großburgwedel erklären wird.