Union verliert leicht - Mehrheit für Rot-Grün

Berlin (dpa) - Die Union von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist in der Gunst der Wähler leicht zurückgefallen, SPD und Grüne legen zu, die FDP verharrt bei vier Prozent. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer hervor.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen CDU/CSU auf 34 Prozent (minus 1), die SPD auf 31 Prozent (plus 1), die Grünen erreichten 17 Prozent (plus 1). Die Linke erhielte unverändert 6 Prozent. Die Piraten kämen nur noch auf 4 Prozent (minus 1). Damit hätte Rot-Grün in einem Parlament ohne FDP und ohne Piraten eine eindeutige Mehrheit.

Trotz einer insgesamt schlechten Beurteilung der schwarz-gelben Regierungskoalition erreicht die Bundeskanzlerin erstmals seit April 2010 wieder Platz eins bei den Top Ten. Angela Merkel kommt jetzt auf einen Durchschnittswert von 1,4 (im November 1,3) und liegt um ein paar Hundertstel vor dem ehemaligen SPD-Finanzminister Peer Steinbrück, der unverändert 1,4 erreicht. Mit 1,3 ebenfalls unverändert folgt SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Danach kommt auf Platz vier Finanzminister Wolfgang Schäuble mit 1,2 (November 1,0). Weiter verschlechtert hat sich FDP-Chef Philipp Rösler auf seinen bisherigen Negativ-Rekord von minus 1,3 (November minus 1,1).

Das hohe Ansehen der Kanzlerin basiert vor allem auf einer immer positiveren Beurteilung ihrer Arbeit in der Euro-Krise. 65 Prozent bescheinigen ihr, dass sie eine eher gute Arbeit macht. Die auf dem EU-Gipfel vor einer Woche beschlossenen Maßnahmen erhalten deutliche Unterstützung: So finden es 91 Prozent gut, dass die Einhaltung der Schuldengrenzen der einzelnen Mitgliedsländer durch die EU stärker kontrolliert wird. 84 Prozent sind für eine härtere Bestrafung der Defizitsünder.