Zeitung: Arbeitslosengeld I oft unter Existenzminimum
Berlin (dpa) - Das Arbeitslosengeld I reicht nach einem Zeitungsbericht vielen Erwerbslosen nicht zum Leben. Jeder zehnte Jobsuchende, der Arbeitslosengeld I bezieht, sei zusätzlich auf Hartz IV angewiesen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.
Sie beruft sich auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA). Demnach traf dies im November 2011 auf 75 000 Arbeitslose zu.
Die Parallelbezieher beider Leistungen erhielten den BA-Zahlen zufolge im Schnitt aus der Arbeitslosenversicherung 511,79 Euro im Monat. Weil das zu wenig war, um ihr Existenzminimum zu sichern, stockten sie ihr Arbeitslosengeld I zusätzlich mit durchschnittlich 318,05 Euro an Hartz-IV-Leistungen aus der staatlichen Grundsicherung auf. Bei diesen Aufstockern handele es sich „überwiegend um gering qualifizierte Beschäftigte, die aus eher gering entlohnten Arbeitsverhältnissen kommen“, erläuterte eine BA-Sprecherin.
Wer innerhalb der letzten zwei Jahre vor Verlust seines Arbeitsplatzes mindestens ein Jahr in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, besitzt einen Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Es wird in der Regel zwölf Monate gezahlt. Wer länger ohne Arbeit ist, erhält dann Hartz IV. Die BA-Statistik zeigt dem Bericht zufolge, dass die Ansprüche der Parallelbezieher weit unter dem durchschnittlichen Arbeitslosengeld liegen. Dieses belief sich im Januar 2012 auf 825 Euro monatlich.