Justiz: Serie von Gefangenen-Ausbrüchen hält Belgien in Atem

Dritter Vorfall in zwei Wochen: Maskierte befreien drei Häftlinge aus dem Justizpalast in Brüssel.

Brüssel. Von einem ruhigen Sommer kann die belgische Polizei nicht sprechen - eher von einem Albtraum, der nicht enden will. Denn die Serie spektakulärer Ausbrüche von Häftlingen reißt nicht ab.

Bei dem dritten Vorfall innerhalb von zwei Wochen entkamen am Dienstag drei Häftlinge aus dem Justizpalast in Brüssel, der im Zentrum der belgischen Hauptstadt liegt. Ersten Informationen zufolge verhalfen ihnen zwei maskierte Männer zur Flucht, indem sie fünf Wachmänner mit Waffen bedrohten.

Bereits vor rund zwei Wochen waren zwei Insassen der Haftanstalt von Merkplas über eine Leiter geflohen. Zuvor waren drei gefährliche Häftlinge an Bord eines entführten Hubschraubers aus dem Gefängnis der Stadt Brügge entkommen.

Anschließend hielt dieses Trio die Beamten zum Narren: Vier Banken wurden innerhalb von sieben Tagen in der Provinz Antwerpen überfallen und mindestens 100 000 Euro erbeutet. Offenbar fühlten sich die Ausbrecher dabei so sicher, dass sie sich noch nicht einmal vermummten, als sie in die Filialen marschierten und das Personal mit Pistolen bedrohten.

Nur einer der Männer konnte am Montag in Brüssel geschnappt werden. Die anderen beiden sind noch immer auf der Flucht - unter ihnen Ashraf Sekkaki, der Kopf der Bande. Er ist in Belgien bekannt als "gefährlicher Psychopath", gilt als äußerst brutal und soll außerdem Kontakt zur islamistischen Terrorszene haben.