Kabinetts-Premiere in Hannover
Erste türkischstämmige Ministerin in Deutschland.
Hannover. Erstmals übernimmt in Deutschland eine Frau mit Migrationshintergrund ein Ministeramt. Im Zuge einer seit längerem erwarteten Umbildung des niedersächsischen Landeskabinetts wird die Deutsch-Türkin Aygül Özkan (CDU) Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration, wie die Staatskanzlei am Montag mitteilte. Die Ernennung der 38 Jahre alten Muslimin sei ein in Deutschland bisher einmaliger Vorgang.
Insgesamt bildet Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sein Landeskabinett auf vier Positionen um, die alle von seiner Partei besetzt sind. Neben der bisherigen Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann, die für Özkan ihr Amt abgibt, werden auch die Ressorts für Wissenschaft und Landwirtschaft sowie das für Schulen und Bildung zuständige Kultusministerium neu besetzt. Auf Wissenschaftsminister Lutz Stratmann folgt dabei die CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende in Brandenburg, Johanna Wanka.
20 Jahre nach der deutschen Einheit sei die 59-Jährige damit die erste Ostdeutsche, die in einer westdeutschen Regierung ein Ministeramt übernehme. Ausgetauscht werden ferner Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann gegen Bernd Althusmann sowie Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen gegen Astrid Grotelüschen.
Die Regierungsumbildung war allgemein erwartet worden. Als Grund nannte Wulff, er wolle "die Weichen für unser Niedersachsen im Jahr 2020 stellen". Die neuen Minister müssen noch vom Landtag gewählt werden. Das soll in der der nächsten Sitzungswoche geschehen.