Kritik an Westerwelle wegen Reisen und Hoteleröffnung
Berlin (dpa). Linke und Grüne verlangen von Außenminister GuidoWesterwelle Aufklärung, ob er bei seinen Auslandsreisen Manager vonUnternehmen mitnimmt, die für die FDP gespendet haben.
DasAußenministerium wies Vorwürfe der „Interessenvermengung“ alstendenziös und haltlos zurück.
Über die Zusammensetzung von Wirtschaftsdelegationen werde imAußenministerium von allen Amtsinhabern „in einem eingespieltenVerfahren“ entschieden. Westerwelle ist gerade auf einer einwöchigenLateinamerika-Reise unterwegs. FDP-Generalsekretär Christian Lindnersprach am Sonntag von einer „billigen Kampagne“ gegen den FDP-Vorsitzenden.
Unter Hinweis auf einen „Spiegel“-Artikel verlangte derParlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, Klärung, „obes hier unzulässige Zusammenhänge und Einflussnahmen gegeben hat“.Linke-Vize-Fraktionschef Ulrich Maurer sieht Westerwelles Vorgehensogar an der Grenze zum Amtsmissbrauch.
Kritisiert wird von der Opposition auch eine pompöse Eröffnung einesLuxushotels mit Westerwelle in dessen Wahlkreis Bonn. Die Veranstaltungwurde nach dem „Spiegel“-Bericht von Westerwelles Lebenspartner MichaelMronz mitorganisiert. An der Werbeaktion nahmen auch der BonnerOberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) sowie weitere Politiker teil.Westerwelle erschien als Abgeordneter seines Wahlkreises. Honorar habeer dafür nicht bekommen, zitiert der „Spiegel“ Westerwelle und Mronz.
Westerwelle sagte in einem Grußwort vor rund 1200 Gästen, ein solcheaußergewöhnliches Hotel würde man sonst eher in New York oder Londonvermuten. Es sei eines der „spannendsten Hotels“ in der Welt. Er seials Bonner gekommen und es sei ihm „eine ganz besondere Freude“, dasses ein solches Haus jetzt in seiner Heimat gebe. Es sei „einbedeutsames Ereignis“ für Bonn und das Rheinland.
Neben Westerwelle waren zahlreiche Prominente, auch Politiker der SPD,anwesend. Ebenfalls über den roten Teppich kamen etwa die Begum AgaKhan, TV-Star Thomas Gottschalk und Ex-Tennis-Star Michael Stich.