"Brücken-Krise" in NRW 237 Brücken in schlechtem Zustand - Grünen kritisieren den Bund

Die Grünen sprechen von einer „Brücken-Krise“: 237 Brücken des Bundes in NRW sind in einem schlechten Zustand. Die Sanierung sei zu schleppend.

Die Leverkusener Rheinbrücke der A1 ist eine der bekanntesten maroden Brücken.

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Düsseldorf (dpa). In Nordrhein-Westfalen sind 237 Straßenbrücken des Bundes in einem bedenklichen Zustand. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage von Grünen-Abgeordneten hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Demnach sind 216 Brücken als „nicht ausreichend“ mit der zweitschlechtesten und 21 als „ungenügend“ mit der schlechtesten Note eingestuft. Von den insgesamt 6573 Brücken des Bundes in Nordrhein-Westfalen ist das ein Anteil von 3,6 Prozent. Betrachtet man die Brückenfläche, sind sogar 11 Prozent in einem schlechten Zustand.

1387 Brücken (21,1 Prozent) wurde vom Bund ein ausreichender Zustand bescheinigt, 3154 (48 Prozent) sind demnach in einem befriedigenden Zustand. Ein sehr guter Zustand wurde 607 Brücken (9,2 Prozent) und ein guter Zustand 1188 Bauwerken (18,1 Prozent) zugewiesen.

„Bei den Brücken von Autobahnen und Bundesstraßen in NRW gibt es einen riesigen Sanierungsstau“, bilanzierte Oliver Krischer, Fraktionsvize der Grünen im Bundestag. Der Verfall der Brücken nehme zu, die Problematik sei dem Bundesverkehrsministerium seit Jahren bekannt. Der Zustand der Brücken habe sich in den vergangenen Jahren dennoch weiter verschlechtert.

Die Daten bestätigten die Befürchtungen, es gebe eine „Straßenbrücken-Krise“ in NRW. Die Brücken müssten deutlich schneller als bislang saniert werden, forderte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im NRW-Landtag, Arndt Klocke. Schwerpunkte der maroden Brücken seien der Kölner Ring, Bonn, die Sauerlandlinie A45, das Ruhrgebiet, die A33 bei Bad Oeynhausen und die A44 zwischen Paderborn und Warburg.