Inklusionsquote Inklusion bleibt an weiterführenden Schulen in NRW die Ausnahme
Die Inklusionsquote in Grundschulen und Kitas steigt. An weiterführenden Schulen bleibt gemeinsames Lernen in Nordrhein-Westfalen jedoch der Ausnahmefall und Förderschulen erleben weiterhin Zulauf.
Gütersloh (dpa) - In Nordrhein-Westfalen lernen behinderte und nicht behinderte Kinder in so großer Zahl gemeinsam wie noch nie. Das geht aus einer Studie der Bertelsmann-Stiftung hervor. Demnach besuchte über ein Viertel aller Kinder mit Förderbedarf in NRW eine Regelschule. Das sind 28,9 Prozent. Damit liegt das Land aber etwas unter dem Bundesdurchschnitt von 31,4 Prozent.
Laut Studie nimmt die Inklusionsquote mit höherer Bildungsstufe stetig ab: In der Sekundarstufe lernt nur rund jeder vierte Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an einer Regelschule. So gingen von den rund 17 000 Förderschülern der Sekundarstufe etwas mehr als 16 Prozent auf eine Realschule oder ein Gymnasium. Damit liegt NRW allerdings über dem Bundesschnitt von 10,5 Prozent. Größtenteils wurde inklusives Lernen in Kitas (75,2 Prozent) und an Grundschulen (48,8 Prozent) umgesetzt.
Trotz der Zunahme an Inklusion ist der Anteil der Schüler mit Förderbedarf, die eine Förderschule besuchen, nur leicht zurückgegangen: So hat sich deren Quote zwischen den Schuljahren 2008/09 und 2013/14 nur geringfügig von 5,2 auf 5,1 Prozent verändert. Vor sehcs Jahren war diese Quote sogar niedriger als heute. Laut Experten der Bertelsmann-Stiftung liegt dies daran, dass bei immer mehr Kindern ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde.
NRW gehört zu den Bundesländern, in denen vergleichsweise viele Schüler einen Hauptschulabschluss erreichen. Dennoch verließen fast zwei Drittel der Schüler (65,9 Prozent) die Förderschule ohne diesen Abschluss.