Anschlagsverdacht Richtung Bundesliga: Zwei Verdächtige frei
Duisburg (dpa) - Von den vier Männern, die möglicherweise einen Anschlag auf ein Fußball-Bundesligaspiel planten, sind zwei wieder auf freiem Fuß. Der dringende Tatverdacht gegen die beiden Männer sei inzwischen entfallen, teilte die Duisburger Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Der Haftrichter habe beantragte Haftbefehle gegen die beiden abgelehnt, sagte eine Sprecherin der Behörde. Gegen einen dritten Beschuldigten sei aber ein Haftbefehl erlassen worden.
Der vierte - ein 24-jähriger Asylbewerber - sitzt bereits seit einer Woche in Haft. Die Polizei hatte ihn am vergangenen Freitag in Mutterstadt in Rheinland-Pfalz festgenommen, der Mann kommt aber laut NRW-Innenministerium aus Nordrhein-Westfalen. Er hatte wie die drei am Mittwoch festgenommenen Verdächtigen in einem Asylbewerberheim in Dinslaken gewohnt.
Gegen alle vier Männer, auch gegen die freigelassenen, werde weiter ermittelt, betonte die Staatsanwaltschaft. Sie geht von einem „Verdacht der Verabredung zu einem Anschlag im Rahmen eines Fußballbundesligaspiels“ aus. Staatsanwältin Anna Christiana Weiler betonte jedoch erneut, dass es „keine Hinweise auf eine konkrete Gefahrenlage“ gebe.
Das hatte auch NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) schon am Mittwoch gesagt. Hintergrund der Festnahmen sei ein Hinweis gewesen, nicht konkrete Anschlagspläne. „Es gibt keine konkreten Hinweise auf tatsächliche Anschlagsplanungen gegen die Fußball-Bundesliga. Es gibt einen vagen Hinweis einer Person, die hier glaubt, etwas gehört zu haben“, hatte Jäger gesagt. Ob der Hinweis belastbar sei, müssten die Ermittlungen zeigen. Es gebe viele Arten von Hinweisen und Tipps - und noch so vage Hinweise würden konsequent verfolgt, versicherte der Minister.
Die Deutsche Fußball Liga ist Jäger zufolge darüber informiert, dass zu keinem Zeitpunkt ein Reifegrad von Anschlagsplanungen entstanden sei, die tatsächlich eine Spielbegegnung betreffen könnten. Derzeit gebe es auch keine Hinweise, dass die ohnehin hohen Sicherheitsvorkehrungen in Stadien nicht ausreichen würden.