Ausfall von Schulstunden sorgt für Streit
Es ist sogar unklar, wie viel Unterricht nicht gegeben wird. Die CDU sieht die Landesregierung in der Pflicht.
Düsseldorf. Unterrichtsausfall an Schulen in NRW ist seit Jahren ein großes Ärgernis. Doch es ist nicht einmal bekannt, wie viele Stunden unter den Tisch fallen.
Deshalb fordert die CDU-Fraktion ein Konzept, um die Ausfälle zu erfassen. Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) wies am Mittwoch im Landtag aber Vorwürfe zurück, die rot-grüne Regierung sei untätig.
Rot-Grün habe die Stichproben-Erhebungen der schwarz-gelben Vorgängerregierung nur eingestellt, weil sie ungenau gewesen seien, sagte Löhrmann. Der Landesrechnungshof hatte 2011 kritisiert, an 105 allgemeinbildenden Schulen seien 5,8 Prozent des Unterrichts ersatzlos aufgefallen. Das damalige Schulministerium hatte eine Fehlerquote von 2,3 Prozent ermittelt.
Eine Erhebung des Ausfalls müsse zuverlässig und mit vertretbarem Aufwand für Schulen und Schulaufsicht zu stemmen sein, sagte Löhrmann. Ein Gutachten habe ergeben, dass eine solche Erhebung 700 Lehrerstellen fordere. Lehrer-Ressourcen sollten aber in den Unterricht, nicht in die Daten-Erfassung gesteckt werden.
CDU-Schulexpertin Petra Vogt betonte hingegen, dass andere Bundesländer solche Statistiken hätten. Man könne nur entgegensteuern, wenn man wisse, in welchem Ausmaß Unterricht ausfalle.
Dem schließt sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW an und fordert ausreichend Personal. Sieben Prozent mehr Stellen seien nötig. Der Verband Lehrer-NRW forderte gegenüber unserer Zeitung eine ständige Vertretungsreserve. „Eine Statistik hilft da nicht“, sagte ein Sprecher.
Zurzeit können Schulen bei Unterrichtsausfall Vertretungslehrer einsetzen. Laut Schulministerium gibt es 4000 Stellen an weiterführenden Schulen, 900 an Grundschulen. Zudem gebe es 34,35 Millionen Euro an flexiblen Mittel, von denen sind 31 Millionen Euro abgerufen worden. dpa/mgu