Neues System gegen Unterrichtsausfall in NRW

Landesregierung will außerdem 1300 neue Lehrerstellen schaffen.

Symbolbild.

Foto: Caroline Seidel

Düsseldorf. Die Landesregierung will den Unterrichtsausfall an allen 4800 öffentlichen Schulen in NRW ab dem Schuljahr 2018/19 mit einem neuen System erfassen: Jede Schule bekommt pro Woche eine Stunde, in der ein Lehrer den ausgefallenen und vertretenen Unterricht in einem Formular dokumentiert. Das bedeutet eine zusätzliche rechnerische Belastung von 183 Stellen für den Haushalt. Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) stellte das gestern in den Haushaltsberatungen im Landtag vor.

Nicht nur rechnerisch, sondern tatsächlich neu geschaffene Stellen soll es im kommenden Jahr aber auch geben, nämlich 2048. Darin enthalten sind jedoch etwa 700 bereits existierende Stellen, die die rot-grüne Vorgängerregierung ursprünglich abschaffen wollte, wie ein Sprecher des Schulministeriums erläutert. Diese Stellen sollen erhalten werden, die Zahl der tatsächlich neu geschaffenen Stellen belaufe sich dann auf etwa 1300.

Ebenfalls erhalten werden sollen fast 3300 sogenannte kw-Stellen. Dabei handelt es sich um temporär eingerichtete Lehrerstellen mit kw-Vermerk. Kw steht für künftig wegfallend. Die Lehrer waren wegen der großen Zahl der gekommenen Flüchtlingskinder eingestellt worden.

Ausgefallener Unterricht war in der Vergangenheit ein großer Streitpunkt zwischen rot-grüner Regierung und der Landeselternschaft. Das von der Vorgängerregierung eingeführte und seit diesem Jahr praktizierte „Rollierende Verfahren“ zur Erfassung der Unterrichtsausfälle wird zunächst beibehalten. Per Zufallsprinzip werden Schulen ausgewählt, die zehn Tage lang ihre Ausfälle dokumentieren sollen. Die neue Landesregierung hält dieses Verfahren für unzureichend, es sei jedoch besser als nichts, so der Sprecher des Schulministeriums.