Neues Rekordtief bei Zahl der Verkehrstoten in NRW
Erstmals seit Einführung der Statistik sind auf den Straßen Nordrhein-Westfalens in einem Jahr weniger als 500 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Nur bei den Fußgängern gab es einen leichten Anstieg.
Düsseldorf (dpa). Die Zahl der Verkehrstoten ist in Nordrhein-Westfalen auf ein neues Rekordtief gesunken. So starben im vergangenen Jahr nur noch 479 Menschen auf den Straßen des Landes - 49 oder neun Prozent weniger als 2012. Das geht aus der Verkehrsunfallstatistik 2013 hervor, die NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Montag in Düsseldorf vorgestellt hat. Nach einem Anstieg auf 634 Verkehrstote im Jahr 2011 war die Zahl 2012 auf 528 gesunken.
„Der Blitz-Marathon wirkt“, sagte der Minister. Zwei Millionen Autofahrer seien durch die Ausweitung der Kontrollen im vergangenen Jahr von der Polizei in NRW bei Tempoverstößen erwischt worden. Jäger verwies auf Zahlen aus Dortmund und Düren, wonach bei Tempoverstößen durchschnittlich geringere Überschreitungen gemessen wurden als vor der „Blitz-Marathon“-Kampagne. Landesweite Zahlen gebe es allerdings noch nicht.
„Wir sind mit unserer Strategie umfassender Kontrollen auf dem richtigen Weg. Doch am Ziel sind wir noch nicht“, sagte Jäger und kündigte an: „Wir verstärken unsere Anstrengungen.“ Immerhin seien auf den NRW-Straßen im vergangenen Jahr trotz des Rückgangs immer noch fast doppelt so viele Menschen getötet worden wie weltweit im Luftverkehr.
Während die Zahl der Unfälle insgesamt nur leicht um 0,5 Prozent auf 573 300 sank, ging die Zahl der Schwerverletzten um fünf Prozent oder knapp 600 auf 12 100 zurück. Die Zahl der getöteten Radfahrer sank sogar um 31 Prozent auf 56. Einen Anstieg gab es lediglich bei der Zahl der getöteten Fußgänger von 105 auf 109.
Überdurchschnittlich günstig war die Entwicklung auch bei der Gruppe der Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren. Die Zahl der Getöteten ging in dieser Altersgruppe um 25 Prozent auf 68 zurück. Jäger verwies auf das Präventionsprogramm „Crash Kurs NRW“, das im vergangenen Jahr 158 000 Schüler durchlaufen hätten.
Die von überhöhter Geschwindigkeit ausgehende Gefahr werde von den Menschen nach wie vor unterschätzt, sagte Prof. André Bresges von der Universität Köln. „Die Autofahrer sind sich der tödlichen Wirkung ihrer Fahrzeuge nicht bewusst.“