Bund, Land und Bahn einig: Rhein-Ruhr-Express kommt
Spätestens im Jahr 2020 soll es eine schnelle Verbindung zwischen Dortmund, Düsseldorf und Köln geben.
Düsseldorf. Millionen Berufspendler können sich freuen: Spätestens im Jahr 2020 wird es eine schnelle Nahverkehrsverbindung zwischen dem Ruhrgebiet und dem Rheinland geben. Eine Vereinbarung für den Rhein-Ruhr-Express von Dortmund über Düsseldorf nach Köln unterzeichneten am Freitag Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) und Bahnchef Hartwig Mehdorn.
Die Schnellstrecke soll auf einem eigenen Gleis im Zehn-Minuten-Takt verkehren. Dafür sind mindestens 1,5 Milliarden Euro an Investitionen durch den Bund nötig. Der Bundestag muss dem noch zustimmen.
Doch Tiefensee ist sicher, dass die Zustimmung nur noch Formsache ist. Schließlich hat er für seinen Etat im Zusammenhang mit dem Konjunkturpaket der Bundesregierung eine Milliarde Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt bekommen. Vor vier Wochen hat er bereits in Berlin eine Machbarkeitsstudie zum Rhein-Ruhr-Express vorgestellt, die positiv ausfiel.
Nun soll zügig das notwendige Planfeststellungsverfahren beginnen, kündigte Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) an. Dagegen sind Klagen von Anwohnern möglich, die das Projekt verzögern können. "Es ist unmöglich, da schon eine Prognose abzugeben", sagte Mehdorn.
Zwischen Duisburg und Düsseldorf muss die bisherige Bahntrasse sechsgleisig ausgebaut werden, zwischen Düsseldorf-Benrath und Köln-Mülheim vierspurig. Auch die Zubringerstrecken werden ausgebaut: Von Münster nach Lünen wir ein zweites Gleis gelegt.
Rüttgers nannte den Rhein-Ruhr-Express das "bedeutendste Verkehrsprojekt des Landes". Wittke sprach von einem Meilenstein und verwies auf einen Masterplan für ganz NRW. Der umfasse neben Streckenausbau und -modernisierung auch die Sanierung von 108 Bahnhöfen zwischen Rhein und Weser.
Dafür sollen rund 470 Millionen Euro fließen. 270 Millionen Euro kommen vom Bund, 120 Millionen vom Land; lediglich 17 Millionen Euro gibt die Bahn, obwohl sie Eigentümer der Bahnhöfe ist.