VRR bittet zur Kasse: Tickets werden 3,4 Prozent teurer
Ab dem 1. August steigen die Preise erneut – nach einem Zuschlag von 5,5 Prozent in diesem Jahr.
Essen. Millionen Bahn- und Busfahrer in NRW müssen im nächsten Jahr erneut mit kräftigen Preissteigerungen rechnen. Beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) steigen die Preise zum 1. August um durchschnittlich 3,4 Prozent, teilte das Unternehmen in Essen mit. Die Steigerungen bei den Verkehrsverbünden liegen im kommenden Jahr von 2,9 bis 5,5 Prozent. Der rheinische Verbund VRS startet zum Jahreswechsel mit 2,9 Prozent. Aachen folgt im April mit 3,4 Prozent.
Ebenfalls zum Sommer erhöhen nach VRR-Angaben die Bereiche Münsterland und Ruhr-Lippe um jeweils 5,5 Prozent. In Westfalen-Süd liege der Aufschlag bei rund fünf Prozent. Der Niederrhein-Verbund, der im August 2008 die Preise um 3,7 Prozent angehoben hatte, hat noch keine Entscheidung für 2009 getroffen.
Im VRR, der mit 1,1 Milliarden Fahrgästen zu den größten Verbünden Europas zählt, hat der Verwaltungsrat am Mittwoch die Erhöhung verabschiedet. "Wir sind der Auffassung, dass die 3,4 Prozent marktgerecht sind", sagte Vorstand Klaus Vorgang. Die Erhöhungen lägen unterhalb des NRW-Durchschnitts. Im Sommer 2008 hatte der VRR die Preise um 5,5 Prozent verteuert.
Die neue Preisrunde begründete Vorgang mit gestiegenen Betriebskosten. Die Kommunen hätten keine Möglichkeit, die steigenden Kosten, allen voran die Personalkosten, aufzufangen. Neben den Mehreinnahmen durch die Erhöhung von 27,5Millionen Euro erwartet der VRR auch erneut eine Steigerung der Fahrgastzahlen um ein Prozent.
Unverändert bleiben im VRR mit jeweils 1,30 Euro die Preise für Kindertickets und die Kurzstrecke für Erwachsene. Schülertickets steigen von 26,87 auf 27,65 bei Selbstzahlern. Der Eigenanteil bei Anspruchsberechtigten steigt beim ersten Kind um 40 Cent auf 11,20 Euro. Beim zweiten Kind bleibt es bei sechs Euro. Die größten Erhöhungen machen 4,5 Prozent aus. Teuerstes Ticket wird künftig das Ticket 2000 im Einzelverkauf mit 140,90Euro sein.
Vom kommenden Jahr an übernimmt der VRR Aufgaben der Bezirksregierungen bei der Förderung der Infrastruktur. So habe der Verwaltungsrat 84 neue Vorhaben mit einem Fördervolumen von 90,4 Millionen beschlossen. Darunter fallen auch elektronische Zugangskontrollen sowie die Videoüberwachungen an Bahnhöfen.