NRW pumpt acht Milliarden in die Hochschulen
Universitäten sollen neueste Kommunikationsmittel und Forschungseinrichtungen erhalten.
Düsseldorf. Die schwarz-gelbe Landesregierung pumpt bis zum Jahr 2020 acht Milliarden Euro in die Sanierung und Modernisierung der 33Hochschulen. Das kündigten am Mittwoch Hochschulminister Andreas Pinkwart (FDP/Foto) und Finanzminister Helmut Linssen (CDU) an. Mit diesem Paket übertrifft NRW die Forderungen von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) deutlich. Schavan hatte für alle Schulen und Hochschulen bundesweit ein Sanierungspaket von 4,5 Milliarden Euro gefordert.
Bis zum Frühjahr werde ein Konzept für jede Hochschule erstellt, die Liste dann in den Folgejahren abgearbeitet, sagte Pinkwart. Es gelte, den Sanierungsstau abzuarbeiten. Den bezifferte Pinkwart auf rund fünf Milliarden Euro. Dazu sollen die Unis auch mit den neuesten Kommunikationsmitteln und Forschungseinrichtungen ausgestattet werden.
Zudem geht es um Kapazitätserweiterungen. Denn im Jahr 2013 gibt es den sogenannten doppelten Abiturjahrgang, weil dann die ersten Gymnasiasten mit einem Abitur nach zwölf Jahren an die Unis kommen. In dieser Phase soll es sogenannte Verfügungsbauten geben. "Das sind aber keine Container, sondern feste, solide Häuser", sagte Pinkwart.
Die Durchführung und in großen Teilen auch die Finanzierung des Programms übernimmt der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB). Ihm wurden bereits vor Jahren die Uni-Gebäude übertragen, dafür kassiert er aus dem Etat Pinkwarts 500 Millionen Euro jährlich. "Der BLB wird für seinen Teil sicher Kredite aufnehmen müssen", sagte Pinkwart. Linssen betonte, das Land müsse wegen der Uni-Sanierung keine zusätzliche Schulden aufnehmen.
Ab 2009 werden nach Angaben der Minister 750 Millionen Euro jährlich für die Sanierung ausgegeben, ab 2015 soll die Summe dann auf 600 Millionen Euro sinken. Linssen betonte, damit gebe es auch einen wichtigen schnellen Impuls gegen die drohende Wirtschaftskrise.