NRW investiert acht Milliarden Euro in Hochschulmodernisierung
Für die Sanierung und Modernisierung der 33 Hochschulen in Nordrhein-Westfalen will die Landesregierung bis zum Jahr 2020 rund acht Milliarden Euro ausgeben.
Düsseldorf. Für die Sanierung und Modernisierung der 33 Hochschulen in Nordrhein-Westfalen will die Landesregierung bis zum Jahr 2020 rund acht Milliarden Euro ausgeben. Einen entsprechenden Kabinettsbeschluss stellten Finanzminister Helmut Linssen (CDU) und Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Mittwoch in Düsseldorf vor.
Pro Jahr sollen im Durchschnitt 300 Millionen Euro mehr Landesmittel in die Hochschulmodernisierung fließen als bisher. Das Programm soll unter anderem sicherstellen, dass für den doppelten Abiturjahrgang bis 2013 ausreichend Räume zur Verfügung stehen. Dann machen Schüler mit 12 und mit 13 Schuljahren gleichzeitig Abitur.
Um für die starken Jahrgänge zwischen 2013 und 2018 Platz zu schaffen, sollen alte Gebäude vorübergehend weiter genutzt statt abgerissen werden, auch wenn ein Neubau auf dem Campus entsteht. Die Neubauten sollen universell nutzbar sein, um möglichst vielen verschiedenen Fachbereichen eine Ausweichmöglichkeit zu bieten.
Die Hochschulen sollen mehr Einfluss auf die Gestaltung erhalten - auch, um eine wirtschaftliche Weiternutzung nach dem Abflauen des Studentenzustroms sicherzustellen. "Wir brauchen ja nicht dauerhaft mehr Kapazitäten", sagte Pinkwart.
In den nächsten Monaten werde mit jeder Hochschule eine Vereinbarung über die konkrete Umsetzung abgeschlossen. Bis zum Frühjahr soll feststehen, wohin die Mittel konkret fließen. Vorteile sollen Hochschulen haben, die sich besonders für die Einrichtung zusätzlicher Studienplätze engagieren.
Da die rot-grüne Vorgängerregierung bis 2005 "viel zu wenig in den Hochschulbau investiert" habe, habe sich derzeit ein Modernisierungs- und Sanierungsstau in Höhe von rund fünf Milliarden Euro aufgetürmt, berichteten die Minister. Diese Summe soll bereits bis 2015 abfließen. "Bei vielen Gebäuden aus den 60er und 70er Jahren hat der Alterungsprozess seine Spuren hinterlassen", stellte Pinkwart fest.
Langfristig sparten die jetzt notwendigen Investitionen Bewirtschaftungskosten ein, betonte der Finanzminister. So würden etwa an vielen Hochschulen durch mangelhafte Wärmedämmung "Heizkosten in die Luft gejagt".