Trotz alternder Gesellschaft: NRW im Vergleich "junges Bundesland"
Trotz der rapide alternden Bevölkerung in Deutschland bleibt Nordrhein-Westfalen nach Ansicht der Bertelsmann Stiftung im Vergleich ein "junges Bundesland". Die Hälfte der Bevölkerung werde im Jahr 2025 jünger als 46,2 Jahre sein, teilte die Stiftung am Montag zu ihrer neuen Bevölkerungsprognose mit.
Gütersloh. Trotz der rapide alternden Bevölkerung in Deutschland bleibt Nordrhein-Westfalen nach Ansicht der Bertelsmann Stiftung im Vergleich ein "junges Bundesland". Die Hälfte der Bevölkerung werde im Jahr 2025 jünger als 46,2 Jahre sein, teilte die Stiftung am Montag zu ihrer neuen Bevölkerungsprognose mit.
Bundesweit werde 2025 dagegen die Hälfte der Bevölkerung älter als 47 Jahre sein, im Osten sogar älter als 53. Die Zahl der über 80- Jährigen verdoppele sich zwar bundesweit in 55 Landkreisen, aber mit dem Rhein-Erft-Kreis sei nur einer davon in NRW. Der "Wegweiser Kommune" der Stiftung erfasst rund 3000 deutsche Städte und Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern.
Besonders "jung" in Nordrhein-Westfalen seien 2025 die Universitätsstädte, die den Angaben zufolge auch eine hohe Geburtenrate erreichen. Aber nur in Köln gebe es mehr Geburten als Sterbefälle.
Der Anteil der über 80-Jährigen erreicht in den Kreisen Mettmann, Ennepe-Ruhr und dem Rheinisch-Bergischen Kreis sowie in der Stadt Mülheim an der Ruhr bis 2025 etwa 9 Prozent. "Unsere Analysen zeigen, dass sich das Leben und Zusammenleben in den Städten und Gemeinden durch den rasch fortschreitenden Alterungsprozess erheblich verändern wird", sagte Stiftungsvorstand Johannes Meier.
Während der Anteil der Kinder und Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung bundesweit auf etwa 16 Prozent sinke, werde in Köln die Zahl der Kinder im Grundschulalter bis 2025 um fünf Prozent steigen, bei den unter Dreijährigen kommen Köln und Aachen sogar auf ein Plus von rund 15 Prozent.
Dagegen müssen die Kreise Höxter und Hochsauerland in der Altersgruppe mit einem deutlichen Rückgang um 14 Prozent rechnen. Bei den 10- bis 15-Jährigen verlieren alle 54 Kreise im Land deutlich - um bis zu 30 Prozent.
Insgesamt schrumpft die Bevölkerungszahl in NRW laut der Prognose der Stiftung bis 2025 um 2,4 Prozent auf 17,59 Millionen Menschen. 2006 waren es noch 18,03 Millionen. Immerhin neun Landkreise und kreisfreie Städte erwarten bis 2025 einen Bevölkerungszuwachs zwischen 2 und 6 Prozent, Köln kommt auf ein Plus von 5,8 Prozent.
Dagegen sinkt die Bevölkerungszahl in 16 Landkreisen um 6 bis 11 Prozent. Allein der Regierungsbezirk Arnsberg werde einen Rückgang um fast 7 Prozent hinnehmen müssen.
In der Wirtschaft werden die älteren Beschäftigten immer wichtiger. In der Gruppe der 25- bis 44-Jährigen gibt es bis 2025 ein Minus von 14 Prozent, die Zahl der 45- bis 64-Jährigen unter den potenziell Erwerbstätigen steigt dagegen um 7 Prozent - in den Landkreisen Borken, Steinfurt und Paderborn sogar um mehr als 20 Prozent.