CO-Pipeline: Einsatzkräfte sollen maßgeblich mitreden
Kreis Mettmann/Krefeld. Es ist der Termin, auf den die Gegner der umstrittenen CO-Pipeline des Bayer-Konzerns zwischen Dormagen und Krefeld-Uerdingen lange gewartet haben: Am kommenden Dienstag können sie im Rahmen einer Erörterung zum Planänderungsantrag des Chemieriesen ihrem Unmut Luft machen.
Grundsätzlich werden sie das Projekt aber nicht umstürzen, wenn es nach Bayer Material Science geht. Das Unternehmen stellte am Dienstag noch einmal klar, dass es an dem Pipeline-Projekt festhalten wird.
„Wir brauchen die Pipeline, um die Arbeitsplätze an unseren Standorten in NRW zu sichern“, sagte Klaus Jaeger, Leiter des Standortverbundes NRW von Bayer Material Science. Das Unternehmen beschäftigt knapp 5000 Arbeitnehmer im Bereich der Kunststoffherstellung. „Außerdem ist klar, dass es bei dem Erörterungstermin nicht mehr um Grundsätzliches geht, sondern nur noch im die Änderungsanträge, die wir eingereicht haben“, sagt er.
Bayer hatte bei der Bezirksregierung einen Antrag zur Planänderung gestellt. Konkret geht es um Lageabweichungen der Rohrleitung, die sich beim Bau der Trasse ergeben haben, sowie um die Verwendung von abweichenden Rohrmaterialien und die Verlegung einer zusätzlichen Schutzmatte, die genehmigt werden sollen.
Bereits im vergangenen Jahr konnten Bürger bei der Bezirksregierung Einwendungen zum Planänderungsantrag des Chemiekonzerns einbringen — eine Art Unterschriftenaktion gegen das Vorhaben. 24000 solcher Einwendungen sind eingegangen, die nun in der kommenden Woche beim Erörterungstermin diskutiert werden. Anhang der Zahl der Einwendungen ist absehbar, dass es ein längeres Verfahren wird. Für die Bayer-Verantwortlichen ist das aber kein Problem. Denn noch sei der Bau der Pipeline wirtschaftlich, obwohl der Prozess schon zehn Jahre andauere und es zwischenzeitlich Nachbesserungen gab, sagte am Dienstag Vorstandsmitglied Tony Van Osselaer. Zum Investitionsvolumen wollte er sich nicht äußern. Sein Sprecher Jochen Klüner sprach von einem zweistelligen Millionenbetrag.
Wann Bayer die Pipeline in Betrieb nehmen wird, ist abhängig vom Ausgang des Planänderungsverfahrens, aber auch von einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster, das ebenfalls noch aussteht. Und dann sind da noch die Feuerwehren, denen eine besondere Rolle haben. So sagte der Sprecher des Unternehmens Jochen Klüner: „Wir werden die Leitung nicht ohne eine finale Abstimmung mit den Einsatzkräften vor Ort in Betrieb nehmen.“