Waldzustandserhebung Der Zustand der Wälder hat sich leicht verbessert
Düsseldorf. Dem Patienten geht es auf bescheidenem Niveau besser. Der neue Waldzustandsbericht, den Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) am Freitag vorstellte, zeigt, dass der nordrhein-westfälische Wald sich tatsächlich leicht erholt hat.
28 Prozent aller Bäume zeigen keine Kronverlichtungen auf und gelten damit als gesund. Im Vorjahr waren es fünf Prozentpunkte weniger. 26 Prozent aller Bäume zwischen Rhein und Weser werden dagegen in die höchste Schadenskategorie „deutliche Blatt- und Nadelverluste“ eingeordnet — immerhin zehn Prozent weniger als im Jahr 2014.
Hauptursache für die Schäden sind dabei nicht mehr der durch Industrieabgase verursachte saure Regen, wie noch in den 80er und 90er Jahren. „Es sind viel mehr die sich abzeichnenden Wetterextreme und die daraus resultierenden Veränderungen als Folge des Klimawandels, die dem Wald zu schaffen machen“, sagte Remmel. Die lange Trockenphase von Mai bis Juli des Jahres konnten die Wälder im Land gut kompensieren, da vor allem im August wieder genug Regen fiel und die Bäume vor Trockenschäden bewahrte.
Die Erholung ist aber wohl nur temporär, weil viele Bäume die meiste Kraft in die Entwicklung der Kronen und nicht in die Bildung von Früchten wie Zapfen oder Bucheckern investiert haben. „Dadurch haben die Bäume sich in diesem Jahr eine kleine Pause zum Verschnaufen gegönnt und gehen gesünder als im Vorjahr in das nächste Jahr“, sagt Lutz Falkenried vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW.
Seit der ersten Waldzustandserhebung im Jahr 1984 hat sich der Gesundheitszustand der Wälder permanent verschlechtert. Damals waren noch 59 Prozent der Bäume in NRW vollkommen frei von Schäden.