Dortmund: Vereinzelt Ausschreitungen bei Demos gegen Neonazi-Aufmarsch

Bei einer Vielzahl von Demonstrationen gegen eine Neonazi-Kundgebung in Dortmund kam es am Samstag vereinzelt zu Ausschreitungen. Linksgerichtete Demonstranten warfen mehrfach mit Steinen und Böllern, mehrere Menschen wurden verletzt.

Dortmund. Bei Demonstrationen gegen eine Neonazi-Kundgebung in Dortmund ist es am Samstag mehrfach zu Ausschreitungen gekommen. Nach dem Ende einer Protest-Veranstaltung warfen Demonstranten mit Steinen, mehrere von ihnen wurden festgenommen.

Der Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Dortmunder Stadtrat, Mario Krüger, wurde bei einem Schlichtungsversuch verletzt. Der 52-Jährige sei eingeschritten, als Demonstranten mit schweren Pflastersteinen auf Polizisten losgingen. Dabei habe er einen Hieb oder Tritt bekommen und eine Platzwunde im Gesicht erlitten, erklärte Krüger.

Auch mehrere Polizisten wurden verletzt.

Bei den meisten der rund 30 Veranstaltungen im Stadtgebiet ging es dagegen friedlich zu. Trotzdem ist vom größten Polizei-Einsatz in der Geschichte der Stadt die Rede.

Bis Freitag war nicht davon ausgegangen worden, dass sich die Neonazis überhaupt auf einem Parkplatz in Dortmund versammeln dürfen: Das zuvor ausgesprochene Verbot der Veranstaltung wurde erst am Freitagnachmittag durch eine Eilentscheidung des Bundesverfassungsgerichtes aufgehoben. Die Polizei rechnete mit etwa 1000 Teilnehmern.

Die Protest-Veranstaltungen sollen ihren Höhepunkt am Abend auf dem Platz vor dem Dortmunder Rathaus finden. Bei dem von der Stadt organisierten Friedensfest unter dem Motto "Für Dortmund. Gegen Nazis." wird unter anderem Bob Geldof mit seiner Band auftreten.