Ein schaler Beigeschmack
Vor der Wahl gab es für alle Parteien nur eine Hauptperson: Den Wähler, den sie alle nicht müde wurden, mündig, informiert, souverän und eben immens wichtig zu nennen. Seinem Votum versprachen sich alle zu beugen.
Nun hat der Düsseldorfer Wähler entschieden, Karl-Heinz Krems in den Landtag zu schicken. Dahin geht der nun nicht, sondern tritt eine sehr wichtige und auch sehr gut bezahlte Stelle im Justizministerium an, damit Norbert Römer, den der Wähler nicht nach Düsseldorf geschickt hat, ins Parlament darf.
Die CDU hat vor sieben Jahren den gleichen Trick angewendet, damals hat die SPD protestiert. Was die Genossen jetzt machen, mag unter Realpolitik laufen. Es hat aber vor allem deswegen einen schalen Beigeschmack, weil vor der Wahl eben noch ganz andere Töne angeschlagen wurden.