Gespräche Deka/WestLB so gut wie gescheitert
Die WestLB, die wegen Fehlspekulationen und der Finanzmarktkrise in Schieflage geraten war, muss den EU-Wettbewerbshütern in Brüssel bis Ende März einen umfassenden Plan zu ihrer Zukunft vorlegen, der eine deutliche Verkleinerung ihrer Geschäfte beinhaltet.
Frankfurt/Düsseldorf (dpa). Neuer Rückschlag beim Versuch einerNeuordnung der Landesbankenbranche: Die Gespräche zwischen der DekaBankund der angeschlagenen WestLB über eine Zusammenarbeit sind nachInformationen aus Finanzkreisen so gut wie gescheitert. „Die Gesprächesind zwar noch nicht offiziell beendet, sie liegen aber auf Eis“,erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa aus den Kreisen.
Die Eigentümer der Sparkassen-Fondsgesellschaft DekaBank, die je zurHälfte den Landesbanken und den Sparkassen gehört, prüfen dem Vernehmennach derzeit, wie es weitergeht. „Es geht jetzt eher in Richtung einerDreier-Fusion“, hieß es am Freitagabend: also einem Zusammenschluss vonDeka, der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und zumindest Teilen derDüsseldorfer WestLB.
Über ein solches Dreierbündnis, dass unter anderen Sparkassen-Präsident Heinrich Haasis im Sinne einer grundlegenden Neuordnung derLandesbankenbranche favorisiert, war zuletzt immer wieder spekuliertworden. Die Sparkassen verfolgen den Plan, bei den Landesbanken dreiBlöcke zu schmieden. Die Sparkassen sind Mehrheitseigentümer sowohl derHelaba als auch der WestLB. Die DekaBank in Frankfurt wollte sich nichtzu den Informationen äußern.
Die DekaBank war seit einigen Monaten mit der WestLB im Gespräch übereine Zusammenarbeit. Geprüft wurde, ob Teile der WestLBbetriebswirtschaftlich sinnvoll mit der Deka zusammengeführt werdenkönnen. DekaBank-Chef Franz Waas hatte als Möglichkeiten dasKapitalmarktgeschäft, die Projektfinanzierung und das Assetmanagementgenannt.
Zuletzt war jedoch von „zähen Gesprächen“ die Rede. Haasishatte sich in der vergangenen Woche betont pessimistisch zu den Chanceneiner Zweierlösung von WestLB und DekaBank geäußert.
Die WestLB, die wegen Fehlspekulationen und der Finanzmarktkrise inSchieflage geraten war, muss den EU-Wettbewerbshütern in Brüssel bisEnde März einen umfassenden Plan zu ihrer Zukunft vorlegen, der einedeutliche Verkleinerung ihrer Geschäfte beinhaltet.