"Turbo-Abi" soll nicht zum Wahlkampfthema werden Initiative gegen „Turbo-Abi“: G9-Rückkehr im nächstem Schuljahr

Die Debatte um das „Turbo-Abi“ sollte nicht zum Wahlkampf-Thema werden, meint eine Bürgerinitiative. Sie fordert eine schnelle Rückkehr zum Abi nach neun Jahren.

Symbolbild

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Foto: Federico Gambarini

Düsseldorf. In der Debatte um das umstrittene „Turbo-Abi“ hat die Bürgerinitiative „G-ib-8“ eine schnelle Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren Gymnasium (G9) verlangt. Die politischen Parteien in NRW dürften das Thema nicht für Wahlkampfzwecke instrumentalisieren und eine Entscheidung auf die Zeit nach der Landtagswahl im Mai 2017 verschieben, forderte Anja Nostadt, Sprecherin der Bürgerinitiative familiengerechte Schule und Bildung „G-ib-8“.

Die Akzeptanz in der Bevölkerung für das achtjährige Gymnasium (G8) sei nicht gegeben, die Politik müsse nun endlich noch in diesem Jahr reagieren. In der Vergangenheit hatten sich in mehreren Umfragen etwa drei von vier Bürgern gegen die Schulzeitverkürzung auf insgesamt zwölf Jahre ausgesprochen.

Die Bürgerinitiative appellierte an die Politik, nicht mithilfe von Evaluationen oder Studien künstlich auf Zeit zu spielen. Eine Rückkehr zu G9 sei kurzfristig machbar, wie auch die Beispiele Hessen und Niedersachsen zeigten. Die Parteien im Landtag sollten G9 mit überwiegendem Halbtagsunterricht bis Dezember per Gesetz beschließen. Die Schulen hätten dann ausreichend Zeit, sich zum Schuljahr 2017/18 von G8 auf G9 umzustellen. „G8 ist als Reform schon lange gescheitert“, sagte Nostadt der dpa. Auch Bayern sei auf dem Weg zum flächendeckenden G9.

Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) will demnächst erneut zu einem Runden Tisch zur Schulzeitverkürzung einladen. Begründet hatte sie das auch mit der Abkehr der Landeselternschaft der Gymnasien vom vorherigen gemeinsamen Konsens für G8. dpa