Jede dritte Hauptschule ohne Rektor
Insgesamt fehlen 767 Schulleiter. Hauptgründe sind die schlechte Bezahlung und mangelnde Perspektiven.
Düsseldorf. Der Job des Schulleiters scheint für Lehrer immer unattraktiver zu werden. An den 5690 Schulen in Nordrhein-Westfalen fehlen aktuell 767 Rektoren — hinzu kommen noch 1121 unbesetzte Vertretungsstellen. Laut Lehrerverband Bildung und Erziehung (VBE) ist das Problem seit Jahren bekannt. „Die Tendenz ist steigend“, sagt der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann.
Besonders betroffen sind Grund- und Hauptschulen: 360 der 2891 Grundschulen haben derzeit keinen Rektor und werden kommissarisch geleitet, zudem sind 565 Vertretungsämter unbesetzt. Für Beckmann liegt es vor allem an der geringen Zulage. „Die hohe Verantwortung muss entsprechend entlohnt werden“, sagt er. 400 Euro brutto mehr pro Monat bekommt ein Schulleiter.
Fast jede dritte der 527 Hauptschulen hat aktuell keinen Schulleiter. 155 Rektoren fehlen dort, weitere 221 Vertretungsstellen sind unbesetzt. Hier ist laut Lehrerverband NRW entscheidend, dass es sich bei den Hauptschulen um ein Auslaufmodell handelt. „Man kann es den Lehrern nicht verdenken, wenn das Rektorenamt für sie nicht mehr attraktiv ist“, so ein Sprecher.
Unterstützung kommt von Elternvertretern. „Ohne Rektor leidet das Lernklima. Der Schulleiter muss stärker entlastet werden“, sagt Regine Schwarzhoff, NRW-Vorsitzende des Elternvereins.
Aus dem Schulministerium heißt es, dass 2014 für die Erhöhung der Leitungszeit der Rektoren 109 neue Lehrerstellen vorgesehen sind. „Auf diese Weise wirkt die Landesregierung dem Problem der Besetzung offener Schulleitungsstellen entgegen“, sagt eine Sprecherin.