Jugendschutz: CDU geht gegen Gewaltvideos auf Handys vor

Die nordrhein-westfälische CDU-Landtagsfraktion geht gegen die Verbreitung von Gewaltvideos auf Handys von Jugendlichen vor. Der Landtagsabgeordnete Thomas Jarzombek forderte eine Jugendschutzfunktion für die Mobil-Telefone.

Düsseldorf. Seit geraumer Zeit zirkulieren unter Jugendlichen grausame Streifen, die untereinander per Telefon weitergegeben werden. So war einer dieser fragwürdigen "Renner" das Video von der Hinrichtung des irakischen Diktators Saddam Hussein, andere Streifen zeigen Pornos oder auch brutalste Schlägereien. Diese Filme können mit modernen Geräten leicht verbreitet werden.

"Eltern müssen die Möglichkeit haben, die Geräte der Kinder für den Empfang solcher Darstellungen zu sperren", forderte Jarzombek. In den vergangenen Monaten haben er und andere Experten der schwarz-gelben Koalition in NRW zahlreiche Gespräche mit dem großen Mobilfunkanbietern wie T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 geführt. Die Forderung der Politiker: Die Netzbetreiber müssen die Geräte mit einer Software ausrüsten, die den Jugendschutz gewährleistet und von den Jugendlichen nicht zu knacken ist. Bislang jedoch ohne Ergebnis.

Jetzt droht Jarzombek mit konkreten Gegenschritten. So kündigte er die Aufnahme der Handys in den Jugendmedien-staatsvertrag an. Das wäre neu, denn bislang gibt es dort nur Regeln für die klassischen Medien wie Radio, Musikträger und Fernsehen, Handys sind dort nicht aufgeführt. Die Beratungen darüber beginnen im kommenden Herbst. Eine Regelung könnte frühestens im kommenden Jahr greifen.