Kibiz kostet 100 Millionen Euro mehr als geplant

Weil mehr Eltern als gedacht längere Betreuungszeiten gebucht haben, steigen die Kosten deutlich an.

<span style="font-weight: bold;">Düsseldorf. Das neue Kinderbildungsgesetz (Kibiz) wird für Land und Kommunen deutlich teurer als angenommen. NRW-Familienminister Armin Laschet (CDU) geht von Mehrkosten für das Land von rund 50 Millionen Euro allein in diesem Jahr aus, wie er am Montag sagte. Auf Städte und Gemeinden kommt eine Mehrbetrag in ähnlicher Höhe zu. Land und Kommunen fördern jeweils zur Hälfte die Kita-Kosten, die nicht durch Gebühren und Trägeranteil gedeckt werden. Grund für den Mehrbedarf: Die Eltern haben überwiegend die längeren und teureren Betreuungszeiten gewählt und mehr Kinder angemeldet, als angenommen.

Damit steigen die Landesausgaben für die Kindergärten, die für 2008 bisher mit 969 Millionen Euro geplant sind, voraussichtlich auf mehr als eine Milliarde Euro. Die große Nachfrage zeige, dass das Kibiz ein Erfolg sei, betonte Laschet. Mit einer Erhöhung der Kita-Gebühren wegen des Kostenanstiegs rechnet er nicht.

Insgesamt wurden mehr Kinder als noch 2007 angemeldet: Die Zahl wird um mindestens 20000 auf 540000 steigen. Hier zeige sich offenbar die Wirkung der neuen Sprachförderung in den Kindertagesstätten.

Ein Sprecher des Städte- und Gemeindebundes NRW sagte auf Nachfrage, dass mit dem Kibiz erstmals der tatsächliche Betreuungsbedarf im Land sichtbar werde. Es sei ein "normaler Vorgang", wenn die Zahl der tatsächlichen Anmeldungen im ersten Jahr von der Planung abweiche.