Ver.di: Warnstreiks bei der Post
Ver.di macht ernst: Vor der dritten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt mit der Post wird am Montag gestreikt.
Bonn. Im Tarifkonflikt zwischen Post und ver.di hat die Gewerkschaft für den heutigen Montag in ganz Nordrhein-Westfalen zu Warnstreiks aufgerufen. Ver.di rechnete nach eigenen Angaben von Sonntag mit mehr als 3500 Streikenden, darunter vor allem Brief- und Postzusteller. Zwei Tage vor der dritten Verhandlungsrunde wolle die Gewerkschaft den Druck erhöhen. Insgesamt 2,5 Millionen Brief- und Paketsendungen können nach ver.di-Angaben vorerst liegen bleiben. Mit dem Ende der Friedenspflicht am 31. März war der Beschäftigungspakt über den Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen für die 130 000 Tarifbeschäftigten ausgelaufen. Die Gewerkschaft fordert den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis zum 30. Juni 2011. Darüber hinaus will die Gewerkschaft für die Tarifbeschäftigten zehn Arbeitszeitverkürzungstage pro Jahr durchsetzen, um die Wirkung der geplanten Wochenarbeitszeit-Verlängerung für die rund 55.000 Postbeamten auszugleichen. "Wir erwarten am 9. April ein einigungsfähiges Angebot der Deutschen Post", sagte NRW-Fachbereichsleiter Uwe Speckenwirth. Ein weiteres Verschleppen der Verhandlungen wäre nach seiner Einschätzung unverantwortlich. "Die Beschäftigten wollen endlich wissen, wie sicher ihr Arbeitsplatz ist und welche beruflichen Perspektiven sie haben." Am Vormittag werden die streikenden Postler zu einer gemeinsamen Kundgebung auf dem Essener Willy-Brandt-Platz erwartet.