Kölner Polizei Köln rüstet sich zur Silvesternacht hoch

Nach dem Skandal-Silvester 2015 sind nun zehn Mal mehr Polizisten im Einsatz. NRW-weit stehen alle 15 Hundertschaften zur Verfügung.

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Köln. Nach den massenhaften sexuellen Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht 2015 soll in Köln in diesem Jahr alles anders werden: Die Kölner Polizei rüstet für die Silvesterfeier enorm auf, hat etwa zehn Mal so viele Beamte wie im Vorjahr im Einsatz. Darüber hinaus wird die Videoüberwachung direkt ins Kölner Polizeipräsidium übertragen, Beleuchtungsmasten in der Innenstadt und eine böllerfreie Zone sollen rund um den Dom die Sicherheit verbessern. Allein 1500 Beamte der Landespolizei sind im Einsatz. Das geht auf ein gemeinsames Konzept von Stadt und Polizei vor, das gestern vorgestellt wurde.

„Wir werden als Polizei alles daran setzen, dass die Menschen friedlich und sicher feiern können“, sagte Polizeipräsident Jürgen Mathies, der im Januar dieses Jahres den wegen der Silvestervorfälle in den vorzeitigen Ruhestand versetzten Ex-Polizeipräsidenten Wolfgang Albers ersetzt hatte. Die Bundespolizei ist NRW-weit mit 800 Beamten in Bahnhöfen und Zügen unterwegs — im Vergleich zum Vorjahr das Fünffache. „Köln wird zu den sichersten Orten der Republik gehören“, sagte Wolfgang Wurm, Chef der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin unserer Zeitung. Die Stadt Köln stockt ihre Ordnungskräfte auch mit privaten Sicherheitsdiensten auf rund 600 auf.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) will das „beschädigte Image“ der Stadt korrigiert wissen: „Dass uns das gelingen wird, wird das Bild Kölns ausmachen, das die Welt wahrnimmt.“ Der Berliner Lichtkünstler Philipp Geist wird die Domplatte mit einer Lichtshow-Show bespielen. So soll der „Angstraum in einen Lichtraum“ verwandelt werden, wie Helmut M. Bien, Kurator des Frankfurter Lichtkulturfests „Luminale“, sagte.

Es sei dafür gesorgt, dass in NRW wegen des Polizei-Großaufgebots in Köln nicht andere Städte unterversorgt seien, teilte uns gestern das Innenministerium mit. „Alle 15 Hundertschaften sind im Dienst“, sagte ein Sprecher. Im Vorjahr seien das weit weniger als die Hälfte gewesen. Wenn Städte Unterstützung für ihr Sicherheitskonzept bräuchten, würden sie die auch bekommen, hieß es.