Kommunalwahlen: CDU bleibt trotz Verlusten die Nummer 1 in NRW
Die SPD erobert aber die Rathäuser in zahlreichen Großstädten. Die kleinen Parteien sehen sich als Gewinner.
Düsseldorf. Die CDU hat trotz klarer Verluste die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen gewonnen. Sie muss aber die Posten der Oberbürgermeister in Köln, Bielefeld und Essen an die SPD zurückgeben. Landesweit verzeichnete die Union Verluste. Auch die SPD schnitt etwas schlechter ab als vor fünf Jahren.
Die Grünen behaupteten ihre Position als landesweit dritte Kraft, die FDP legte leicht zu.
Die CDU zeigte sich in ersten Reaktionen mit ihrem Abschneiden zufrieden. Der Landesvorsitzende, Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, sieht den Ausgang der Kommunalwahl als Bestätigung für bürgernahe CDU-Politik. Eines der besten Ergebnisse sei, dass die Linkspartei unter fünf Prozent geblieben ist, sagte Rüttgers. Mit dem sozialpolitisch geprägten Kurs habe sich die NRW-CDU gegen den negativen Trend der Union in Thüringen und Saarland deutlich abgesetzt.
Auch SPD-Landeschefin Hannelore Kraft äußerte sich zufrieden: "In schwieriger Lage haben wir uns behauptet." Mit Köln und Dortmund hätten die beiden größten Städte SPD-Oberbürgermeister. Dafür musste die SPD in Hagen und Leverkusen Federn lassen und verlor die Chefsessel an die CDU.
Die Landesvorsitzende der Grünen, Daniela Schneckenburger, sagte: "Wir sind stabile dritte Kraft vor der FDP. Das ist wunderbar."
FDP-Generalsekretär Christian Lindner sieht im Abschneiden seiner Partei "ein starkes Signal für die Bundestagswahl". Die FDP habe ihr bestes Kommunalwahlergebnis seit 1964 erzielt.
Der Landeschef der Linken, Wolfgang Zimmermann, sagte, seine Partei gehe gestärkt in den Bundestagswahlkampf.
Neuer Oberbürgermeister in Köln wird der SPD-Politiker Jürgen Roters. Der Ex-Polizeipräsident setzte sich mit 54,7 Prozent klar gegen Peter Kurth von der CDU durch. Damit stellen die Sozialdemokraten nach zehn Jahren wieder den Rathauschef in der größten Stadt Nordrhein-Westfalens. Der bisherige Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) war nicht wieder angetreten. Er hatte damit die Konsequenzen aus der Kritik an seinem Krisenmanagement nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs gezogen.