Kraft und Röttgen schenken sich im TV-Duell nichts

Ministerpräsidenten-Kandidaten liefern sich einziges TV-Duell: Finanzen und Kinderbetreuung als Schwerpunkt.

Köln. Knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl in NRW haben sich die Spitzenkandidaten von SPD und CDU, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Bundesumweltminister Norbert Röttgen, Montagabend einen heftigen Schlagabtausch im Fernsehen geliefert. Hauptstreitpunkte im einstündigen TV-Duell im WDR-Fernsehen waren die Themen Haushalt und Kinderbetreuung.

Röttgen warf der rot-grünen Minderheitsregierung mangelnden Sparwillen vor. Rot-Grün habe die hohen Steuereinnahmen nicht genutzt, um die Neuverschuldung entscheidend zu verringern. Bei einem Wahlsieg werde die CDU die Ausgaben um 1,6 Milliarden Euro kürzen.

Kraft hielt dagegen, dass NRW bei der Pro-Kopf- Neuverschuldung mit 165 Euro im Jahr unter den Bundesländern einen Platz im guten Mittelfeld einnehme. Zudem habe das Land im ersten Quartal 2012 erstmals wieder zu den Zahlern im Länderfinanzausgleich gehört.

Besonders heftig stritten beide über die Kinderbetreuung. Die Ministerpräsidentin wies den Vorwurf zurück, sie wolle eine Kita-Pflicht für alle Kinder. Kraft hatte am Wochenende gesagt, wenn die Bildung in der Kindertagesstätte beginnen solle, „müssen wir auch sicherstellen, dass alle Kinder da sind“. Röttgen sieht darin ein Plädoyer für eine Kita-Pflicht. Bei diesem Thema werde ein fundamentaler Unterschied zwischen beiden Parteien deutlich — für die CDU habe der Elternwille Vorrang.