Flüchtlingshilfe Laschet kritisiert Kraft: Höhere Geldforderung „befremdlich“

Köln (dpa/Red). Der CDU-Vizevorsitzende Armin Laschet hat die Forderung der nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) nach mehr Geld vom Bund zur Versorgung von Flüchtlingen kritisiert.

Seit dem Wochenende kommen täglich Tausende Flüchtlinge aus Ungarn nach NRW.

Foto: Maja Hitij

"Es wirkt schon etwas befremdlich, wenn nicht einmal 24 Stunden vergehen und Frau Kraft dann gleich wieder ruft: 'Ich brauche noch mehr Geld vom Bund'", sagte Laschet, der auch die Landespartei und die Landtagsfraktion in Düsseldorf anführt, am Donnerstag im Deutschlandfunk. Am Montag hatte die schwarz-rote Bundesregierung angekündigt, 2016 drei Milliarden für die Bewältigung des Flüchtlingszuzugs an Länder und Kommunen zu geben.

„Auf den Kosten sitzen zunächst zu 70 Prozent die ohnehin schon sehr belasteten Kommunen in Nordrhein-Westfalen“, sagte Laschet. Das Land erstatte Städten und Gemeinden nur 30 Prozent der Kosten für Flüchtlinge, Länder wie Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland würden 100 Prozent übernehmen. „Angesichts sprudelnder Steuereinnahmen muss natürlich auch das Land mehr tun.“

Über die Größenordnung der Unterstützung des Bundes könne beim Flüchtlingsgipfel mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 24. September aber noch gesprochen werden.

Hannelore Kraft (SPD) hatte am Donnerstagmorgne im WDR erklärt, Langzeitarbeitslose als Flüchtingshelfer einsetzen und dafür Gelder vom Bund verwenden zu wollen. Kraft meinte weiter, es sei für die gesellschaftliche Akzeptanz nicht gut, wenn der Eindruck entstünde, dass viel für Flüchtlinge, aber wenig für diejenigen getan werde, die es auf dem Arbeitsmarkt schwer hätten.