Nach dem Verkauf: LEG wird nicht zerschlagen
Der neue Eigner Whitehall plant Zukäufe. Das Management soll vorerst bleiben. Bilanz des Unternehmens fällt üebraus gut aus.
Düsseldorf. Der Immobilienkonzern LEG wird nach Aussage seiner neuen Eigentümer nicht zerschlagen - sondern plant im Gegenteil Zukäufe. Das gab die LEG-Geschäftsführung in Absprache mit dem neuen Eigentümer, dem Immobilienfonds Whitehall der US-Investmentbank Goldman Sachs, am Mittwoch in Düsseldorf bekannt.
"Es bestehen keine Pläne, die LEG aufzuspalten", sagte Geschäftsführer Ulrich Tappe und widersprach damit Medienberichten. Auch beim Namen LEG und dem bisherigen Management bleibe zunächst alles beim alten. Ob der Verkaufspreis von 3,4 Milliarden Euro für die ehemals landeseigene Immobiliengesellschaft mit ihren 92000 Wohnungen angemessen war, wollten die LEG-Geschäftsführer nicht kommentieren.
Beim Verkauf von 500 Wohnungen an bisherige Mieter war im vergangenen Jahr mit fast 65000 Euro ein fast doppelt so hoher Durchschnittspreis pro Wohnung erzielt worden wie beim Verkauf des Gesamtbestands. Beide Zahlen seien nicht vergleichbar, hieß es. Die LEG zählt zu den fünf größten Immobilienkonzernen in Deutschland.
Im vergangenen Geschäftsjahr habe die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) mit 33,3 Millionen Euro das beste operative Ergebnis ihrer 36-jährigen Geschichte erzielt. Es entspricht einem Plus von 10,4 Prozent. Zugleich seien die Investitionen erhöht und die Verbindlichkeiten - auch durch den Verkauf von Wohnungen - um fast 200 Millionen Euro auf 2,24 Milliarden Euro gesenkt worden.
Wegen des Sondereffekts einer Steuer-Rückstellung in Höhe von 63,4Millionen Euro sei das Geschäftsjahr mit einem Konzernjahresverlust von 36,6 Millionen Euro abgeschlossen worden. Die Rückstellung sei notwendig gewesen, um künftig Dividenden auszahlen zu können.
Eine Kontroverse zwischen dem alten LEG-Management und den neuen Eigentümern zeichnet sich jedoch beim Investitionsvolumen ab. Während es derzeit bei 25,50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr liegt, hat Whitehall bislang nur etwa die Hälfte zugesichert.
Die Mieten für die LEG-Wohnungen seien im vergangenen Jahr von durchschnittlich 4,26 Euro pro Quadratmeter auf 4,39 Euro erhöht worden. Der Leerstand sei mit 2,2Prozent niedrig geblieben. dpa